Hagen (rad-net) - Unter der Regie von Michl Weber ist mit German Technology Racing ein neues Mountainbike-Team entstanden. Die siebenköpfige Formation ist eine Fusion aus MHW-Cube und CEP Racing Team. Sie wird angeführt vom Bundesliga-Gesamt-Dritten Max Holz, der gleichzeitig die Funktion des Team-Managers bekleidet, Sven Strähle und Lia Schrievers.
Die Facebook-Nachrichten aus der jüngsten Vergangenheit waren alles andere als erfreulich. Aus für das CEP Racing Team, Ende auch für die Nachwuchs-Truppe MHW-Cube, die seit 2008 eine wichtige Adresse für den Unterbau geworden ist. Dass diese beiden Teams jetzt praktisch fusionieren war jedoch kein langfristiger Plan, die Idee entstand eher zufällig.
«Wir waren mit dem MHW-Cube Racing Team im Umbruch», erzählt Michl Weber. Aus den ursprünglichen Vereinsstrukturen beim TuRa Untermünkheim war man quasi herausgewachsen. Mit den Sportlern, die zum Teil im Alter von acht bis zehn Jahren begonnen haben, war auch das Team «Erwachsen» geworden.
So war Weber auf der Suche nach neuen Strukturen und es kam ihm zu Ohren, dass beim CEP Racing Team und dessen Teamchef Sascha Schraml etwas aus dem Ruder lief und die Equipe aus dem Bayrischen vor dem Aus stand. «Fast alle CEP-Fahrer haben sich bei mir beworben. Da habe ich Max (Holz) angerufen und ihn gefragt, ob es nicht sinnvoll wäre, das gemeinsam zu machen», erklärt Michl Weber. Zumal beide Teams ohnehin auf Cube-Rädern unterwegs waren. So kam es zur Fusion.
Max Holz wirkte bei CEP als Team-Manager und als Fahrer und wird diese Kombination jetzt beim German Technology Racing Team (GTR) fortsetzen. Das sei auch ein Wunsch von Weber gewesen, der gerne «etwas kürzer treten» wollte. «Klar, das ist nicht so leicht. Aber ich habe das bisher auch schon gemacht und es wäre schlimmer, wenn ich gar kein Team hätte», sagt Holz.
Neben Sponsor CEP sind aus seiner bisherigen Crew auch Lysander Kiesel, Jakob Hartmann und Lia Schrievers mit ins neue Team gewechselt. Vom bisherigen MHW-Cube Racing Team zählen Sven Strähle, Luis Neff und Tim Feinauer zur siebenköpfigen Truppe, die im Jahr Eins für GTR nationale und internationale Wettkämpfe bestreiten sollen. Der Antrag auf UCI-Team-Status wird aktuell erstellt.
«Wir haben sehr viel vor», erklärt Max Holz, «aber es geht im ersten Jahr nicht auf Teufel komm raus um top Ergebnisse. Wir wollen uns erst mal konsolidieren und uns vor allem als German Technology Racing präsentieren.» Der 26-jährige Münchner hat allerdings durchaus sportliche Ambitionen. Als Bundesliga-Gesamt-Dritter hat er mit einigen starken Resultaten auf sich aufmerksam gemacht und 2017 will er einen weiteren Schritt tun. In der Bundesliga wie auch bei den europäischen Weltcup-Rennen. Das gilt sicherlich auch für seine fünf Teamkollegen und die eine Kollegin. Lia Schrievers war 2016 als Juniorin so was wie die Entdeckung des Jahres. Ihre Entwicklung will sie im ersten U23-Jahr fortsetzen, aber es dürfte erst mal eine Saison des Lernens werden.
Unterhalb der genannten sieben Fahrer, werden auch noch Jugend- und Junioren-Sportler im Team-Trikot auftauchen (Katleen Bock, Noah Neff, Joshua Franzke und Lars Gräter) einen «Perspektiv-Kader» gibt es auch noch. Aus diesem Unterbau, so Michl Weber, könne durchaus mal einer oder eine nach oben durchstoßen. Aber künftig ist auch denkbar, dass Leute geholt werden. «Wir müssen schauen, wie es sich entwickelt», meint Weber. Von ihm stammt auch die Idee, das Kind German Technology Racing Team zu nennen. «Das hat den Charme, dass wir über die Szene (die Radbranche) hinaus Sponsoren finden können», erläutert er die Vermarktungs-Idee und Max Holz assistiert: «Mit German Technology können sich viele identifizieren.»
Mit CEP aus der Medizin-Branche, mit CSI aus der Automobil-Branche und mit Hauptsponsor Cube sind drei schon mal an Bord. Mit dem MiG-Team, Vorläufer des heutigen Focus XC, gab es schon mal eine MTB-Equipe, die auf deutsche Produkte setzte. Allerdings mehr innerhalb der Fahrrad-Szene.
In welche Richtung sich das neue Team entwickeln wird, das wird sich aber wohl erst im Laufe des Jahres 2017 herauskristallisieren. Michl Weber freut sich auf jeden Fall, dass nach acht Jahren MHW-Cube auch für eine neue Ära beginnt. «Wir sind ganz gut aufgestellt und es macht Spaß mit Max zu arbeiten. Er ist für mich auf jeden Fall eine Entlastung», so Weber, der «im richtigen Leben» als Direktor für Service bei einem Maschinenbauer in Schwäbisch Hall arbeitet.
Und Max Holz hat schon erkannt, dass Weber gut organisiert ist. «Ich bin froh, Michl getroffen zu haben. Er bringt Erfahrung und Struktur mit, das habe ich gleich gespürt. Es war aufwändig die beiden Teams zusammen zu führen, aber es hat auch Spaß gemacht. Jetzt freue ich mich auf die neue Saison», so Max Holz.