Crest-Voland (rad-net/dpa) - Georg Zimmermann hat die sechste Etappe des Criterium du Dauphine gewonnen und damit seinen größten Karriereerfolg gefeiert. Der Deutsche vom Team Intermarche-Circus-Wanty setzte sich als Ausreißer aus einer dreiköpfigen Gruppe durch. In der Gesamtwertung blieb Jonas Vingegaard (Jumbo-Visma) vorne.
Schon früh hatte sich eine große Spitzengruppe um Zimmermann gelöst, die bis zu drei Minuten Vorsprung herausholte. Allerdings schien die Gruppe keine wirkliche Chance auf den Etappensieg zu haben, denn Uno-X und DSM machten vor dem Col des Aravis, der rund 20 Kilometer vor dem Ziel überquert wurde, Tempo im Feld. Am Fuße des Anstiegs schrumpfte der Vorsprung der Ausreißer auf anderthalb Minuten.
Am Berg teilte sich die Gruppe jedoch, wodurch sich Zimmermann mit Jonathan Castroviejo (Ineos Grenadiers) und Mathieu Burgaudeau (TotalEnergies) absetzen konnten, während das Tempo im Feld wieder verschleppt wurde.
Auch in den Schlussanstieg ging das Trio mit noch anderthalb Minuten Vorsprung. Zimmermann schien zwei Kilometer vor dem Ziel einen entscheidenden Angriff zu starten, wurde aber 300 Meter von Burgaudeau zurückgeholt. Dennoch hatte Zimmermann im Sprint die größeren Kraftreserven und verwies den Franzosen sowie Castroviejo, der acht Sekunden später ins Ziel kam, auf die Plätze. «Ich kann es noch gar nicht richtig glauben, ich habe einfach mein Bestes gegeben», sagte Zimmermann im Sender Eurosport. Er ist der 19. Deutsche in der Geschichte des Etappenrennens, der einen Tagessieg einfahren konnte.
Im Gesamtklassement gab es keine Veränderungen. Vingegaard führt weiterhin 1:10 Minuten vor Ben O'Connor (Ag2r-Citroen) und 1:23 Minuten vor Julian Alaphilippe (Soudal-Quick Step).
Am morgigen Samstag erwarten zwei Berge der höchsten Kategorie die Profis auf dem 147,9 Kilometer langen Teilstück zwischen Porte-de-Savoie und Col de la Croix de Fer. Die Rundfahrt endet am Sonntag in der südöstlichen Stadt Grenoble.