München (dpa) - Die Anwälte Jan Ullrichs blockieren nach Informationen des «Focus» die Weitergabe von Kontounterlagen aus der Schweiz, die den Ex-Radstar belasten könnten.
«Die Papiere der Schweizer Bank Credit Suisse waren während der Razzien bei Ullrich und der Bank sicher gestellt worden und liegen nun bei der Staatsanwaltschaft des Kantons Thurgau», berichtet das Nachrichtenmagazin. Die Staatsanwaltschaft in Bonn erhoffe sich Hinweise darauf, dass der frühere Tour-de-France-Sieger eine größere Summe an den mutmaßlichen Dopingarzt Eufemiano Fuentes gezahlt hat als die bislang bekannt gewordenen 25 000 Euro.
Dem 33-jährigen Ullrich, der im Februar zurückgetreten war, drohen zwei Zivilprozesse wegen Betrugs und Falschaussage. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) prüft, ob Ullrich die Goldmedaille von Sydney aberkannt wird. Die Staatsanwaltschaft Bonn hatte mit einem DNA-Test nachgewiesen, dass beim mutmaßlichen Doping-Arzt Eufemiano Fuentes gelagertes Blut eindeutig Ullrich zuzuordnen ist. Dessen langjähriger Betreuer Rudy Pevenage hat inzwischen Kontakte zu Fuentes eingeräumt.