Palma de Mallorca (dpa) - Weltranglisten-Spitzenreiter Erik Zabel, jetzt alleiniger Kapitän bei Telekom, traut seinem ehemaligen Team-Kollegen Jan Ullrich ein Comeback zu. «Jans natürliche Klasse kann nicht verloren gegangen sein», sagte der gebürtige Berliner über Ullrich, der vor einem Wechsel zum nationalen Telekom-Konkurrenten Coast steht.
Zabel befindet sich zur Zeit mit 16 Team-Kollegen im Trainingslager auf Mallorca. Dort herrscht laut Telekom-Internetseite «Aufbruchstimmung».
Gute Aussichten auf seinen fünften Erfolg beim ersten Weltcup-Rennen Mailand-San-Remo am 22. März rechnet sich Zabel aus, weil er die absolute Favoriten-Rolle los sei und ihm mit Steffen Wesemann (Wolmirstedt), Daniele Nardello (Italien) und Mario Aerts (Belgien) drei Fahrer zur Seite stünden, die bei Klassikern ebenfalls auf Sieg fahren könnten. «Die Bürde liegt auf mehreren Schultern», sagte der 32-jährige Zabel.
Die Großwetterlage im deutschen Radsport mit einem völlig veränderten Team Telekom und den starken Konkurrenten Gerolsteiner und Coast beurteilt Zabel positiv: «Wir haben jetzt drei Topteams in Deutschland. Das ist das Ende der Monokultur durch Telekom, das bringt für den Radsport einen Kick.» Laut Telekom könne Zabel mit seinem Team «schon bei den Frühjahrs-Klassikern Gerolsteiner und Coast in die Schranken weisen».
Seine eigene Position als Weltranglisten-Erster kommt für ihn erst an zweiter Stelle: «Ich stehe da nun im dritten Jahr, das ist eine hohe Auszeichnung. Aber man kann nicht alles haben. Als Kapitän sehe ich meine Aufgabe vor allem darin, dass Telekom 2003 auf breiter Front erfolgreich sein wird, egal durch wen», meinte Zabel auf der Internetseite seines Sponsors.