Bremen (dpa) - Sprintstar Erik Zabel entwickelt sich zum Sechstage-König. Mit seinem Partner Bruno Risi gewann der Publikumsliebling in einem «Herzschlagfinale» das 43. Bremer Sechstagerennen und sicherte sich bereits den dritten Saisonsieg.
Rundengleich, aber mit fünf Punkten Rückstand, mussten sich Leif Lampater und Guido Fulst dem Sprint-Spezialisten Zabel und dem Schweizer Sechstage-Experten Risi geschlagen geben. «Wenn ich 2008 die Freigabe von Milram bekomme, kann ich mir nichts Schöneres vorstellen, als gemeinsam mit Bruno den Titel zu verteidigen», sagte Zabel vor 10 000 Zuschauern im AWD-Dome.
Erst in der letzten Wertung entschied Zabel das Rennen im Schlussspurt gegen Lampater um Reifenbreite. Dabei war er zu Beginn der finalen Jagd sogar noch in einen Sturz verwickelt, bei dem sich Andreas Beikirch schwere Prellungen zuzog und aussteigen musste. Doch der in Unna lebende Radprofi zeigte sich unbeeindruckt und holte sich erneut den Sieg. Schon in Dortmund und München hatten der 36 Jahre alte Zabel und der zwei Jahre ältere Risi die Sixdays gewonnen. Für Risi ist es der fünfte Sieg in Bremen, allerdings der erste ohne seinen jahrelangen Partner Kurt Betschart, der seine Karriere beendet hat. Rang drei belegte in Bremen das Duo Iljo Keisse/Robert Bartko.
Leif Lampater nahm die späte Niederlage sportlich: «Das macht uns nichts, wenn wir gegen so großartige Sprinter verlieren.» Fulst/Lampater hatten den Start in Rotterdam abgesagt, um sich auf die drei verbleibenden Rennen in Deutschland zu konzentrieren. «Die Pause hat uns gut getan. Wir haben schnell unseren Rhythmus wieder gefunden», sagte Lampater. Komplimente für ihn gab es vom Sportlichen Leiter Patrick Sercu: «Leif hat bewiesen, dass er das größte Talent im deutschen Bahnsport ist.»
Auch für Veranstalter Frank Minder gab es Grund zur Freude. Mit den Besucherzahlen des 43. Bremer Sechstagerennens war er zufrieden. «Wir haben mit 131 500 Zuschauern das Ergebnis von 2005 fast erreicht», sagte Minder. Vor zwei Jahren kamen 132 000 Besucher.
Endstand:
Rang | Namen | Punkte |
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1. | Erik Zabel/Bruno Risi (Unna/Schweiz) | 391 |
2. | Guido Fulst/Leif Lampater (Berlin/Schwaikheim) | 386 |
3. | Robert Bartko/Iljo Keisse (Potsdam/Belgien) | 380 |
4. | Danny Stam/Franco Marvulli (Niederlande/Schweiz) | 347 (+ 1 Runde) |
5. | Marco Villa/Olaf Pollack (Italien/Kolkwitz) | 240 (+ 5) |
6. | Christian Grasmann/Christian Lademann (Dortmund/Berlin) | 238 (+ 7) |