Starnberg (dpa) - Radprofi Erik Zabel aus Unna hat seine Sprinterqualitäten gleich beim Auftakt der 27. Bayern-Rundfahrt eindrucksvoll unter Beweis gestellt.
Der 35-Jährige aus dem Team Milram setzte sich auf der 205,3 km langen ersten Etappe von Gunzenhausen nach Starnberg im Zielspurt des geschlossenen Feldes durch und holte sich in der Zeit von 5:19,02 Stunden den insgesamt 16. Etappensieg und den insgesamt 200. Sieg als Profi. Zeitgleich kamen der Österreicher René Haselbacher (Gerolsteiner) und Zabels Mannschaftkollege Sebastian Siedler aus Buchloe auf die Plätze.
«Ich hatte mir vorgenommen, auch in diesem Jahr eine Etappe zu gewinnen. Dass das gleich am ersten Tag geklappt hat, ist natürlich fantastisch», sagte Zabel, «jetzt müssen wir mal sehen, wie es weiter geht. Am Samstag steht ja noch ein sehr anspruchsvolles Zeitfahren auf dem Programm, das vielleicht sogar schon die Entscheidung bringen wird.» Ein großes Kompliment machte er seinen Teamkollegen: «Heute hat jeder so funktioniert, wie wir es uns vorgestellt haben. Es gibt einfach so Tage, wo man sagt, besser geht's nicht.»
Der große Verlierer war der Belgier Pieter Ghyllebert. Der 23 Jahre alte Profi vom Team Chocolade Jacques hatte sich nach 34 km bei der ersten Bergwertung in Tagmersheim vom Hauptfeld abgesetzt und bis Kilometer 117 einen beachtlichen Vorsprung von 13 Minuten herausgefahren. In Starnberg war der Ausreißer nach 171 km Alleinfahrt mit den Kräften am Ende und wurde fünf Kilometer vor dem Ziel vom Feld eingeholt.
Während Zabel, der im vorigen Jahr nicht am Start war, ein umjubeltes Comeback feierte, hielten sich die anderen deutschen Topfahrer noch zurück. Der im Schweizer Kreuzlingen lebende Andreas Klöden (Team T-Mobile), vor zwei Jahren Gesamtzweiter der Tour de France, will sich nach zweimonatiger Rennpause in Bayern auf die Frankreich-Rundfahrt einstimmen. Trotz der Zwangspause ist Klöden für die Tour gesetzt und soll Jan Ullrich dort zum zweiten Gesamtsieg verhelfen.