Pfarrkirchen (dpa) - Sprinter-König Erik Zabel hat bei der Bayern-Rundfahrt erneut seine Extra-Klasse aufblitzen lassen.
Der 33 Jahre alte Radprofi aus Unna gewann das über 180 km führende Teilstück von Bad Aibling nach Pfarrkirchen und sicherte sich nach dem Erfolg bei der 2. Etappe den zweiten Tagessieg. Bei seinem insgesamt 15. Etappensieg distanzierte Zabel im Sprint nach 4:24:10 Stunden den zeitgleichen Berliner Jens Voigt, dem als Träger des Gelben Trikots auf der Schlussetappe von Pfarrkirchen nach Burghausen der Gesamtsieg so gut wie sicher ist.
Der unglücklichste Fahrer war der vorjährige Gesamtsieger Michael Rich. Der 34-Jährige aus Emmendingen blies vom Start weg zum Angriff auf das Gelbe Trikot, wurde aber kurz vor dem Ziel eingeholt. Mit 3:26 Minuten Rückstand auf Voigt hat Rich so gut wie keine Chance mehr auf seinen dritten Gesamtsieg hintereinander. «Der Vorsprung sollte reichen», sagte Voigt, dem der dritte Erfolg nach 2000 und 2001 kaum mehr zu nehmen ist, «ich bin froh, Platz zwei erreicht zu haben. Gegen Zabel, einen der besten Sprinter der Welt, zu verlieren, ist keine Schande.»
Nach der schweren Schlappe gegen Voigt auf der «Königsetappe» durch die bayerischen Berge diktierte Rich sofort das Tempo und setzte sich mit einer vierköpfigen Ausreißergruppe frühzeitig vom Rest des 91 Fahrer starken Feldes ab. Als nach 96 km der Vorsprung der Führungsgruppe auf 5:30 Minuten angewachsen war, wachte das Hauptfeld auf, und 50 km vor dem Etappenziel in Pfarrkirchen hatte das Ausreißer-Quartett mit Rich, Wolfram Wiese (Münster), Christoph von Kleinsorgen (Essen) und Peter Magyarosi (Herrenberg) bereits zwei Minuten eingebüßt.
Rich, der sehr viel Führungsarbeit leistete, wehrte den vor allem vom Team T-Mobile initiierten Angriff zunächst ab, doch in der Schlussphase musste er auf seine drei Begleiter verzichten, und nach einer Alleinfahrt wurde der Südbadener vier Kilometer vor dem Ziel vom Hauptfeld eingeholt. Angeführt von Voigt machte das T-Mobile-Team auf den letzten Metern den Weg frei für Zabel, der in souveräner Manier den Sprint gewann. Dritter wurde Martin Müller aus Cottbus.