München (dpa/rad-net) - Nach Erik Zabels Doping-Geständnis ist der Start des Radprofis vom Team Milram bei der am kommenden Mittwoch beginnenden Bayern-Rundfahrt ungewiss. «Ich sehe keinen Grund, ihn nicht fahren zu lassen», sagte Rundfahrtleiter Ewald Strohmeier. «Wir wollen doch, dass jemand den Mund aufmacht, dann dürfen wir sie jetzt nicht bestrafen, das ist so lange her», so Strohmeier weiter. «Aber darüber müssen jetzt die UCI und der BDR entscheiden.»
Zabel hatte sich am Donnerstagmittag als erster noch aktiver
Radprofi als Doping-Sünder geoutet. Bei einer Pressekonferenz in Bonn gab der 38-Jährige mit stockender Stimme zu, vor und in der ersten Woche der Tour de France 1996 mit EPO gedopt zu haben. Zabel sollte neben Andreas Klöden und Jens Voigt eines der Zugpferde der fünftägigen Bayern-Rundfahrt werden. Der Startschuss des zweitgrößten deutschen Etappenrennens erfolgt am 30. Mai in Garmisch-Patenkirchen, Zielort ist am 3. Juni Fürth.
«Wir sind klar gegen Doping», so Strohmeier. «Das haben wir auch mit dieser Bayern-Rundfahrt wieder deutlich gemacht. Wir haben einige Teams nicht eingeladen, wir haben die Strecke verkürzt, wir haben die Distanzen vom Ziel zu den Hotels nochmals verkürzt, wir haben den Anti-Doping-Slogan auf die Startnummern gedruckt und verzichten dafür auch auf Werbegelder.»
Laut Meldung der Deutschen Presseagentur muss Erik Zabel derzeit keine Sperre fürchten und könnte in Bayern starten. Doping-Vergehen aktiver Sportler werden nach Angabe der dpa nach dem Code der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) nur acht Jahre lang rückwirkend bestraft. Auch für die anderen geständigen früheren Fahrer des Teams Telekom
dürfte es keine Sperren mehr geben. Nach Regel 17 des WADA-Codes können nicht mehr aktive Athleten nur fünf Jahre rückwirkend bestraft werden.