Dubai (rad-net) - Auch zwei Wochen nach der Bekanntgabe von DSM, dass Marc Hirschi vorzeitig aus seinem Vertrag entlassen wurde und zum UAE-Team Emirates wechseln werde, sind die Gründe für diesen Transfer ungeklärt. Im Trainingslager seiner neuen Mannschaft in Dubai erklärte Hirschi jetzt, dass das Schweigen über die Gründe seines überraschenden Wechsels vertraglich vereinbart worden sei.
«Ich kann nicht viel sagen, denn wir haben diese Klausel im Vertrag, aber am Ende war die Chance da. Die Möglichkeit lag auf dem Tisch, dass ich die Mannschaft verlassen konnte und jetzt bin ich hier und freue mich, dass alles funktioniert hat», erklärte Hirschi am Montag in einer Online-Pressekonferenz.
UAE-Emirates-Teammanager Mauro Gianetti erklärte derweilen, dass er bereits Ende Dezember auf Hirschi zugegangen sei, nachdem er erfahren habe, dass der Schweizer zur Ablöse zur Verfügung stehe. Dabei habe er bereits vor dem Silvesterabend eine Einigung mit Hirschis Agent, Fabian Cancellara, erreicht.
«Das ist alles ziemlich spät passiert, aber ich bin überglücklich, dass es funktioniert hat», reflektierte Hirschi seinen ungewöhnlichen Last-Minute-Transfer, der durch die Corona-Krise begünstigt worden sei. «Wir waren in noch keinem Trainingslager gewesen und wir hatten auch noch nicht unsere neuen Räder erhalten. Ich denke, dass der Wechsel in einer gewöhnlichen Saison, in einem anderen Jahr, deutlich komplizierter gewesen wäre.»
Aufgrund seines späten Transfers erreichte der 22-Jährige, der 2020 sowohl durch seinen Etappensieg bei der Tour de France als auch seinem Erfolg bei Flèche Wallonne hervorstach, das Trainingslager von UAE verspätet. Dabei verpasste der Fahrer die Impfung der Mannschaft gegen das Coronavirus, was Hirschi jedoch als wenig problematisch abtat: «Es besteht eine große Chance, dass die Saison verspätet beginnt, oder dass eine Menge Rennen abgesagt werden, bis viele Länder den Impfstoff haben. Im Moment bereite ich mich ganz normal vor, und ich hoffe, dass die Saison beginnt, aber viele Rennen sind fraglich.» Die Impfung könne er sicherlich in Zukunft nachholen.
Hirschi will Ende Februar mit der UAE-Tour in die Saison starten, bevor Paris-Nizza oder Tirreno-Adriatico und anschließend Mailand-San Remo auf dem Plan stehen. Von dort aus startet Hirschi in die Baskenland-Rundfahrt, bevor er schließlich zu den Ardennen-Klassikern aufbricht, die den Mittelpunkt seines Frühjahrs darstellen.
Im Sommer stehen dann die Tour de Suisse, die Tour de France sowie die Olympischen Spiele in Tokio im Kalender des Fahrers, bevor er die Weltmeisterschaften in Flandern und die Lombardei-Rundfahrt in Angriff nehmen will. Die Olympischen Spiele seien für den Schweizer das zweite große Ziel der Saison 2021.