Denain (rad-net) - Jannik Steimle hat den Grand Prix de Denain (UCI 1.Pro) gewonnen. Der Q36.5-Profi war lange als Ausreißer unterwegs und setzte sich nach 196,2 Kilometern im Schlussspurt gegen seinen Mitstreiter Ceriel Desal (Bingoal WB) durch.
Schon früh bildete sich eine fünfköpfige Spitzengruppe zu der neben Steimle und Desal mit James Fouché (Euskaltel-Euskadi), Paul Hennequin (Nice Métropole Côte d'Azur) und Maxime Jarnet (Van Rysel-Roubaix) eher unbekannte Fahrer gehörten. Das Quintett hatte zwischenzeitlich fast sieben Minuten Vorsprung und als bei noch etwa 80 zu fahrenden Kilometern der erste Kopfsteinpflasterabschnitt erreicht wurde, waren es noch fünf Minuten Abstand zu den Verfolgern.
In der Zwischenzeit hatte sich Stefan Küng (Groupama-FDJ) alleine auf die Verfolgung gemacht und lag 60 Kilometer vor dem Ziel drei Minuten hinter der verbliebenen drei Ausreißern Steimle, Desal und Jarnet. Danach kam er nicht mehr wirklich näher. Doch 40 Kilometer vor dem Ziel erhielten er und Fouché, der aus der Spitzengruppe zurückgefallen war, Unterstützung. Ungefähr zehn Fahrer kamen aus dem Hauptfeld, darunter Arnaud De Lie (Lotto-Dstny), Titelverteidiger Juan Sebastián Molano (UAE-Team Emirates) und sein Teamkollege Filippo Baroncini.
Vor dem letzten Kopfsteinpflasterabschnitt, zwölf Kilometer vor dem Ziel, kamen die Verfolger mit einem Abstand von unter einer Minute nah an die Ausreißer heran. Doch auf diesem letzten Abschnitt stürzte fast die komplette Gruppe. Küng lag in Führung, rutschte im Schlamm aus und der Rest stürzte über ihn. Nur zwei Fahrer blieben auf den Rad, konnten die Lücke zu den Angreifern aber nicht mehr schließen.
Auch an der Spitze fiel auf diesem letzten Kopfsteinpflasterabschnitt die Vorentscheidung. Durch eine Tempoverschärfung von Desal musste Jarnet reißen lassen, sodass noch zwei Fahrer um den Sieg fuhren. Das Duo erreichte gemeinsam die Zielgeraden. Auf dem letzten Kilometer hatte Desal die Führung übernommen, aber Steimle hatte die größeren Kraftreserven. 200 Meter vor dem Ziel eröffnete er den Sprint und siegte deutlich vor dem Belgier. Jarnet wurde noch den Verfolgern eingeholt und wurde Sechster, während Dries Van Gestel (TotalEnergies) auf den dritten Platz fuhr.
«Ich bin wirklich glücklich über meinen ersten Sieg mit dem Q36.5 Pro Cycling Team! Ich hatte heute nicht damit gerechnet, in die Ausreißergruppe zu gehen, aber ich war da und habe mich von Anfang an gut gefühlt. Das ganze Team hat mich den ganzen Tag unterstützt und mich bis ans Ziel gepusht. Ich bin wirklich froh, dass wir es ins Ziel geschafft haben. Es war von Anfang an eine gute Gruppe und wir sind wirklich gut zusammen gefahren. Der Schlüssel bestand darin, auf dem nassen Kopfsteinpflaster auf dem Rad zu bleiben», sagte Steimle nach dem Rennen und ergänzte: «Ich war in den letzten Wochen nicht so zufrieden mit meiner Form, aber meine Familie hat mich dabei unterstützt und heute bin ich so froh, dass es sich ausgezahlt hat. Ich habe drei Monate gebraucht, um diesen ersten Sieg mit dem Team zu erringen, aber jetzt ist er da und ich gehe in den nächsten Wochen mit viel Motivation in die großen Klassiker.»
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