Boulder (rad-net) - Nur eine Woche nach seinem ersten, ungültigen Rekordversuch der Everest-Challenge, hat der australische Profi Lachlan Morton am Samstag einen erneuten Versuch am Rist Canyon im US-Bundesstaat gestartet. Dieses Mal bestritt der Fahrer von EF Pro Cycling die 8.848 Höhenmeter des Mount Everest in 7:29:57 Stunden – Rekordzeit.
Erst vor gut einer Woche hatte Morton einen ersten Versuch gestartet, den Everesting-Rekord von Keegan Swenson (7:40:05 Stunden) zu brechen. Dies gelang mit einem Vorsprung von knapp acht Minuten. Nach den insgesamt 169 gefahrenen Kilometern, die den Fahrer 42 Mal einen 1,6 Kilometer langen Anstieg mit einer durchschnittlichen Steigung von elf Prozent hinaufgeführt hatten, musste Morton jedoch seinen Platz als Rekordhalter wieder aufgeben. Hells 500, das als Kampfrichter der Everesting Challenge fungiert, hatte im Laufe der vergangenen Woche festgestellt, dass die angegebenen Höhenmeter durch die Online-Plattform «Strava» inakkurat gewesen waren und Morton deshalb nur 8.526 Höhenmeter anstelle der 8.848 Höhenmeter bewältigt hatte. Der 28-Jährige hätte den 1,6 Kilometer langen Anstieg insgesamt knapp 47 Mal fahren müssen, um den Rekord Swensons zu brechen, was Vergleiche mit verschiedenen Trainingsfahrten anderer Fahrer auf derselben Strecke ergaben.
Auf die Aberkennung seines ersten Rekordversuches reagierte Morton vergangenen Samstag dann mit einem erneuten Rekordversuch am Rist Canyon. Dieses Mal fuhr der Australier insgesamt 48 Mal den Anstieg hinauf, wobei er die letzte Auffahrt absolvierte um sicher zu gehen, dass er wirklich 47 Runden gefahren war. «Strava» dokumentierte insgesamt 9.113 Höhenmeter auf einer kürzeren Gesamtstrecke von 159 Kilometern, da der Fahrer bei diesem Versuch den Abschnitt vor dem «Strava»-Segment ausließ.
«Lachlan Mortons Zeit von 7:29:57 Stunden ist unglaublich. Doch was immer hängen bleiben wird ist – ungeachtet dem, was bei diesem konkreten Rekord passiert ist –, dass er sich mit einem Ergebnis, das nicht gültig war, einfach wieder aufs Rad geschwungen und es nochmal versucht hat», lobte Hells 500 die Anstrengungen und Zielstrebigkeit des neuen Rekordhalters Morton.
Des weiteren gab Hells 500 bekannt, dass die Everest-Challenge ursprünglich nicht als Wettbewerb ausgelegt war: «Diese Herausforderung war ursprünglich die Antithese des Wettbewerbs! Wir wissen und respektieren, dass der Wettbewerb für die Mehrheit der Teilnehmer eine große Motivation darstellt, genau wie das Halten eines neuen Rekords.» Deshalb werde man die Everest-Challenge in Zukunft dem Wettkampf anpassen.