Ponferrrada (rad-net) - Wie schon bei den Juniorinnen am Morgen konnten auch im U23-Zeitfahren bei der Straßen-Weltmeisterschaft in Ponferrada in Spanien sich die Australier über den Titel freuen. In einer äußerst knappen Entscheidung gewann Campbell Flakemore vor Ryan Mullen aus Irland und dem Schweizer Stefan Küng. Maximilian Schachmann verpasste seine zweite WM-Medaille bei einer Straßen-Weltmeisterschaft knapp. Der 20-Jährige, 2012 in Valkenburg Dritter im WM-Zeitfahren der Junioren, wurde Fünfter.
In einem äußerst spannenden Finale setzte sich Flakemore nach 36 Kilometern mit nur 48 Hundertstelsekunden Vorsprung gegen Mullen durch. Dieser hatte dabei bei allen Zwischenzeiten noch die Führung inne, Flakemore konnte auf den letzten Kilometern aber noch einmal zulegen und holte sich die Goldmedaille. Küng wies neun Sekunden Rückstand auf.
Der Berliner Schachmann (Development Team Giant-Shimano) verpasste eine Podiumsplatzierung nach einem Sturz in der zweiten Kurve auf regennasser Fahrbahn. «Unterwegs dachte ich, der Zeh fällt mir ab», sagte der Zeitfahr-Spezialist, der sich bei dem Sturz am Fuß verletzte und zunächst vorsichtig um die nächsten Ecken fuhr, bevor er das Tempo wieder beschleunigte. «Ohne diesen blöden Sturz hätte er eine Medaille geholt,» bedauerte Bundestrainer Ralf Grabsch und lobte gleichzeitig Schachmanns Leistungen. Nur 37 Sekunden lag er hinter dem neuen Weltmeister Campbell aus Australien zurück. «Max ist hinten raus immer stärker geworden» was auch Schachmann bestätigte. «Ich war den Rest des Rennens nicht mehr schmerzfrei, trotzdem lief es gut. Ich hätte noch höher schalten können.» Dabei hatte er schon die Maximalübersetzung von 56/11 aufgelegt.
«Schachmann hat sich von letztem zu diesem Jahr wieder steigern können. Er ist ein großes Talent», lobte Vize-Präsident Günter Schabel. Der zweite deutsche Starter, Nils Politt aus Köln (Team Stölting), belegte im 37 Kilomter langen Kampf gegen die Uhr Platz 12 (1:27 Min, zurück). «Ich bin zu langsam angefahren, hätte schneller fahren müssen», ärgerte er sich. «Hinten raus war er besser unterwegs, aber da hatte er schon zu viel Zeit verloren», so Bundestrainer Grabsch.