Metz/Bielefeld (dpa) - Jan Ullrich hat erstmals zugegeben, dass während seiner aktiven Radsport-Karriere Spitzenleistungen offensichtlich nur mit Doping möglich waren. Auf die Frage der Nachrichtenagentur dpa, ob es Zeiten im Radsport gab, in denen man ohne Doping nicht vorne mitfahren konnte, antwortete der Tour-de-France-Sieger von 1997: «Ja, klar gab es diese Zeiten, ich hab sie ja selbst mitgemacht.»
Der inzwischen 38-Jährige war im Februar vom Internationalen Sportgerichtshof CAS wegen nachgewiesenen Dopings im Rahmen der Fuentes-Affäre für zwei Jahre bis zum 22. August 2013 gesperrt worden. Das Verfahren dauerte sechs Jahre. Während seiner aktiven Profizeit von 1994 bis 2006 hatte Ullrich Doping stets bestritten und tat sich auch nach seiner Verurteilung mit einem Eingeständnis schwer, obwohl Indizien seit langem schwer auf ihm lasteten.
Erneut erklärte der 2007 zurückgetretene Ullrich, dass er das CAS-Urteil akzeptiert habe. «Ich habe Fehler gemacht und die Strafe verdient. Aber die Verfahren dauern zu lange. Meins hat sechs Jahre gedauert. Das ist für mich aber Vergangenheit. Man muss nach vorn schauen und auch Vertrauen haben, dass jetzt im Radsport alles in Ordnung ist», sagte Ullrich in Bielefeld.
Seit Beginn de Jahres zeigt sich der ehemalige, große deutsche Sportliebling wieder mehr in der Öffentlichkeit. Er engagiert sich für soziale Projekte und startet bei Breitensport-Veranstaltungen.