Aigle (dpa) - Eine Unterschlagung von positiven Dopingproben bei der Tour de France 2008 habe es nach Angaben des Radsport-Weltverbandes nicht gegeben. Die UCI wies derartige Anschuldigungen des bis 2024 noch gesperrten Dopingsünders Riccardo Riccò zurück.
«Diese unbegründete Behauptung ist völlig falsch», teilte die UCI mit. Im Jahr 2008 sei zwar die französische Anti-Doping-Agentur AFLD für die Durchführung der Kontrollen zuständig gewesen, doch jedes der Norm abweichende Ergebnis sei durch das Labor auch mit einer Kopie an die UCI und an die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) gemeldet worden.
Riccò hatte am Dienstag über seinen Twitter-Account entsprechende Vorwürfe erhoben. «Vier Fahrer waren positiv auf EPO, aber 48 standen auf der Liste ...», schrieb der Italiener. Riccò war wie die beiden Gerolsteiner-Profis Stefan Schumacher und Bernhard Kohl sowie sein damaliger Teamkollege Leonardo Piepoli bei den verfeinerten Kontrollen positiv auf den EPO-Nachfolger Cera getestet worden. Vor den abschließenden Ergebnissen der AFLD hatte im Herbst 2008 in der Branche eine Liste mit Namen zahlreicher Fahrer kursiert, die womöglich allesamt mit Cera gedopt hätten. Das befürchtete Tour-Nachbeben blieb aber aus.