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12.04.2022 17:42
UCI erlaubt Reifendruckkontrollsystem im Profiradsport

Aigle (rad-net) - Die UCI hat bekanntgegeben, ab sofort Managementsysteme zuzulassen, mit denen die Fahrer ihren Reifendruck während der Rennen kontrollieren und regulieren können. Per Knopfdruck am Lenker sollen die Profis zukünftig den Reifendruck vermindern oder erhöhen und sich somit besser an den jeweiligen Untergrund des Rennens anpassen können. Das niederländische Team DSM gab bereits bekannt, ein solches Managementsystem kommenden Sonntag bei Paris-Roubaix erstmals einsetzen zu wollen.

Zugelassen ist dabei in Zukunft wohl vorerst nur das Produkt «Scope Atmoz», das der niederländische Hersteller «Scope» gemeinsam mit Team DSM entwickelt hat. Der Reifendruck kann dabei mithilfe eines Luftbehälters, der in der Nabe untergebracht und über mechanische Ventile und einen Schlauch mit der Felge und demTubeless-Reifen verbunden ist, elektronisch reguliert und per Fahrradcomputer überwacht werden.

«Das gemäß Artikel 1.3.004 des UCI-Reglements zugelassene Reifendruckkontrollsystem wird über Tasten am Lenker gesteuert und regelt über mechanische Ventile den Luftstrom zwischen dem Luftbehälter und dem schlauchlosen Reifen», erklärte die UCI in einer Pressemitteilung. «Das System verändert die strukturelle Integrität des Radsatzes nicht und enthält keine beweglichen Teile oder Kompressoren.»

Das niederländische Team DSM hat bereits verkündet, die neue Technologie am Freitag vorzustellen und bei Paris-Roubaix erstmalig einzusetzen. Zwar dürfte das Managementsystem extra Gewicht für die Fahrräder der Profis bedeuten, doch gerade bei einem Kopfsteinpflaster-Rennen wie Paris-Roubaix sollten die Vorteile des veränderbaren Reifendrucks überwiegen. So können die Fahrer auf den Kopfsteinpflaster-Sektoren wie gewohnt mit geringem Reifendruck fahren und dann auf den asphaltierten Abschnitten, den Luftdruck der Reifen wieder steigern, wodurch laut «Scope» «bis zu 30 Watt reduzierter Rollwiderstand» entstehen können.

Die neue Technologie von «Scope» folgt jetzt einem ähnlichen System, das «Gravaa» bereits vergangenes Jahr für Gravel- und Mountainbikes eingeführt hatte. Laut der Nachrichtenplattform «Cyclingnews» reagierten die Straßenteams unterschiedlich auf die Zulassung der neuen Technologie im professionellen Straßensport. Während einige darauf hofften, dass durch dieses Reifendruckkontrollsystem ein Mehrwert entstehe, der das zusätzliche Gewicht wettmache, seien andere überzeugt, dass diese Technologie in Rennen wie Paris-Roubaix keinen bahnbrechenden Vorteil bringen werde. Welche Seite dabei wohl recht behalten wird, wird sich am Sonntag zeigen, wenn erstmalig der «Scope Atmoz» in der WorldTour eingesetzt wird.

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