Guardiagrele (dpa) - Alberto Contador hat sich mit einem imposanten Solo an die Spitze der Gesamtwertung bei der Fernfahrt Tirreno-Adriatico gesetzt und erinnert an alte Stärken.
Der Spanier vom Team Tinkoff-Saxo holte seinen zweiten Etappensieg nacheinander und verdrängte Tony Martins Teamkollegen Michal Kwiatkowski (Polen) von der Spitze.
Contador siegte auf dem fünften Tagesabschnitt nach 192 Kilometern mit zwei schweren Anstiegen auf den letzten 30 Kilometern in Guardiagrele fünf Sekunden vor dem Berliner Simon Geschke (Team Giant-Shimano), dessen Fluchtgruppe von dem entfesselten Contador auf dem letzten Anstieg gestellt wurde. Auf den letzten 1200 Metern fuhr der zweifache Tour-de-France-Sieger dem Sieg alleine entgegen.
Auf dem 1306 Meter hohen Passo Lanciano hatte die Stunde des Spaniers geschlagen. Er attackierte, nur Nairo Quintana aus Kolumbien konnte zunächst folgen. Aber Contador, der vor zwei Jahren aus einer Dopingsperre zurückgekehrt war, forcierte weiter und fuhr bald alleine auf der Verfolgung der Spitzengruppe. Auf dem Anstieg in Richtung Ziel passierte der Spanier auch diese Formation und machte sich auf den Weg zu seinem Solosieg, der ihm so gut wie sicher auch den Gesamterfolg bringen dürfte.
Contador hat im Gesamtklassement nun 2:08 Minuten Vorsprung auf den Kolumbianer Nairo Quintana (Movistar) und weitere sieben Sekunden auf seinen tschechischen Teamkollegen Roman Kreuziger. Am Montag steht wieder eine Sprint-Etappe an, bevor das Zeitfahren nach San Bendetto del Tronto die Traditionsfahrt am Dienstag fünf Tage vor dem ersten Frühjahrs-Klassiker Mailand-San Remo beendet. Nicht nur als Kletterer, auch als Zeitfahrer hat Contador seine Stärken.