Madrid (dpa) - Die Verurteilung von Alberto Contador zu einer Sperre von zwei Jahren wegen Dopings ist im spanischen Radsport auf Unverständnis und Empörung gestoßen. Contador selbst nahm zu dem Urteil zunächst nicht Stellung.
«Wir hatten auf eine positive Entscheidung des Internationalen Sportgerichtshofs gehofft», sagte der Präsident des spanischen Radsportverbandes (RFEC), Juan Carlos Castaño. Der Tour-Sieger von 2008, Carlos Sastre, meinte: «Das Urteil entbehrt jeder Logik. Man kann einen Profi nicht zu einer Sperre verurteilen, wenn ihm kein Doping nachzuweisen ist.»
Der Ex-Radprofi und Tour-de-France-Sieger von 1988, Pedro Delgado, sagte: «Im Kampf gegen das Doping verlieren die Verantwortlichen die Orientierung. Das Strafmaß ist völlig übertrieben, zumal wenn man bedenkt, dass das Gericht selbst einräumt, dass Contador das Doping nicht nachgewiesen werden konnte.» Der Spanier sei so hart bestraft worden, weil er die «Nummer eins» im Radsport sei. «Ein weniger bekannter Radsportler wäre glimpflicher davongekommen.»