Cali (dpa/rad-net) - Rad-Bundestrainer Andreas Petermann muss nach der erneuten Enttäuschung des deutschen Bahnvierers im neuen Jahr zum Rapport antreten.
«Die Mannschaft hat sich in den vergangenen zwei Jahren in keiner Weise nach vorn bewegt. Wir haben deshalb Anfang Januar ein Gespräch mit Bundestrainer Petermann vereinbart. Das wird ein Krisengespräch», sagte Udo Sprenger, Vizepräsident Leistungssport beim Bund Deutscher Radfahrer (BDR).
Auch beim zweiten Weltcup des Winters wurden die Erwartungen nicht erfüllt. In Kolumbien belegten Henning Bommel (Berlin), Nikias Arndt, Johannes Kahra (beide Cottbus) und Jakob Steigmiller (Biberach) in der 4000-Meter-Mannschaftsverfolgung lediglich Platz zehn (4:12,800 Minuten). Das Siegerteam aus Neuseeland war in Cali mehr als zwölf Sekunden schneller, Olympiasieger Großbritannien und Weltmeister Australien waren nicht am Start.
«Platzierung und Zeit sind eine große Enttäuschung und nicht zu erklären», sagte Bundestrainer Andreas Petermann. «Unsere Mannschaft hat im Vorfeld ein stabiles Leistungsvermögen bewiesen und war dementsprechend optimistisch und erfolgshungrig. Sie konnte aber das im Training wiederholt gezeigte Leistungsvermögen über die volle Wettkampfdistanz nicht durchhalten», analysierte der Leipziger, der sich kämpferisch zeigt: «Trotzdem stecken wir den Kopf nicht in den Sand. Ich glaube an unser Team. Wir werden noch konsequenter arbeiten.»
Der Leipziger hatte nach der verpassten Olympia-Teilnahme 2008 das ehemalige deutsche Flaggschiff von Uwe Freese (Berlin) übernommen. Nach Platz sechs bei der WM 2009 blieb die Mannschaft in diesem Jahr bei WM (10.), EM (9.) und beim Weltcup-Auftakt vor zwei Wochen in Australien (12.) praktisch alles schuldig.
Das deutsche Quartett büßte in Cali auch im Kampf um die Tickets für die Olympischen Spiele 2012 weiteren Boden ein. Nach drei von zwölf Qualifikationswettbewerben für London rutschte der Vierer auf Platz 14 ab. «Mit diesen Ergebnissen schaffen wir die Olympia- Teilnahme nicht», meinte Vizepräsident Sprenger.