Münsingen (rad-net) - Bei der 23. Auflage der Alb-Gold Trophy über 88 Kilometer konnte Luca Schwarzbauer triumphieren. Der 22-Jährige gewann in Münsingen vor den Marathon-Spezialisten Markus Kaufmann und Vinzent Dorn. Bei den Damen war Antonia Daubermann die Schnellste vor ihrer Schwester Leonie und vor Paulina Wörz.
Bei den Herren hatte sich schon früh mal ein Spitzentrio mit den drei Fahrern gebildet, die am Ende auch das Podest bevölkern sollten. Markus Kaufmann (Texpa-Simplon), Vinzent Dorn (Centurion-Vaude) und Luca Schwarzbauer (Lexware) drückten da allerdings noch nicht so sehr aufs Tempo, so dass sie von den Verfolgern wieder eingeholt wurden.
Schwarzbauer versuchte dann kleine Nadelstiche zu setzen und «unrhythmisch» zu fahren, um Routinier Kaufmann etwas weh zu tun. Der ließ sich aber davon erst mal nicht beeindrucken. Stattdessen verursachte der Ziehharmonikaeffekt in der Spitzengruppe, dass sich Schwarzbauer und Kaufmann etwa nach 60 Kilometern absetzen konnte.
Der Jüngere wollte mit seinem Ex-Teamkollegen Vinzent Dorn gemeinsame Sache machen, der auch für ihn gearbeitet hatte. Er überließ deshalb Markus Kaufmann die Tempoarbeit und hoffte darauf, dass Dorn nochmal den Anschluss finden würde. Doch dafür war Kaufmann zu stark. An zwei Anstiegen forcierte Kaufmann zweimal und Schwarzbauer musste sich schon ziemlich strecken.
Fünf Kilometer vor dem Ziel konnte Schwarzbauer dann die entscheidende Lücke reißen. Ob es entscheidend war, dass sich bei Markus Kaufmann die Kurbel lockerte, lässt sich wohl nicht ermessen, am Ende hatte der Nürtinger jedenfalls in 3:01:06 Stunden 1:16 Minuten Vorsprung auf seinen Kontrahenten. «Das hat sicher auch eine Rolle gespielt, dass ich weg gekommen bin. Aber vielleicht hätte es auch so gereicht. Irgendwann war er weg und ich bin all-in», meinte Schwarzbauer.
Markus Kaufmann hatte angehalten und versucht die Kurbel festzuziehen. «Das hat leider nichts gebracht», erklärte Kaufmann. «Es waren vielleicht zwanzig Sekunden. Ich bin ich halt vorsichtig ins Ziel gefahren und konnte nichts mehr machen. Es war schon entscheidend. Man weiß natürlich nicht, wie es ausgegangen wäre, aber ohne das Problem, hätte ich schon noch mal versucht anzugreifen. Allerdings muss man auch sagen, dass Luca stark gefahren ist.»
Um Rang drei gab es zwischen Vinzent Dorn und Lokalmatador Uwe Hardter ein enges Finish. Der Kirchzartener überquerte die Ziellinie 2:54 Minuten nach Schwarzbauer eine Sekunde vor dem 42-jährigen Hardter.
Bei den Damen war der Kampf um den Sieg eine Daubermannsche Angelegenheit. Die deutsche Vize-Meisterin Antonia Daubermann (Stevens MTB Racing) war mit ihrer Form vom Epic Israel nicht zu gefährden. Am Ende hatte sie nach 3:29:48 gegenüber ihrer Schwester und Teamkollegin Leonie Daubermann 5:42 Minuten Vorsprung. Die wiederum verwies Paulina Wörz (Auto Brosch Kempten) auf Platz drei (+9:35).