Bern (rad-net) - Der Franzose Julien Absalon hat sich zum zweiten Mal in seiner Karriere den Titel des Europameisters im Cross Country geholt. In Bern gewann der Doppel-Olympiasieger das Duell mit Weltmeister Nino Schurter aus der Schweiz in 1:33:21 Stunden mit 1:53 Minuten Vorsprung. Dritter wurde Olympia-Bronzemedaillengewinner Marco Fontana aus Italien mit 2:06 Minuten Rückstand. Titelverteidiger Moritz Milatz kam als Elfter ins Ziel mit 3:14 Minuten Rückstand.
Für Milatz war schon vor dem Rennen klar, dass er in den Kampf um den Titel nicht würde eingreifen können. Einerseits, weil aktuell Schurter und Absalon den Rest der Welt klar dominieren. Andererseits, weil er durch seine Krankheit im Mai noch nicht so gut in Form ist, dass es dafür reichen könnte. So konnte er schon in der Startphase das Tempo nicht mitgehen. «Das geht zurzeit einfach noch nicht. Mir fehlen die Leistungsspitzen. Deshalb habe ich versucht klug zu fahren und nicht auf Krawall. Das hat auch ganz gut geklappt ich bin ohne Krise durchgekommen. Deshalb bin ich ganz zufrieden, es war jedenfalls ein Schritt nach vorne», meinte Milatz. Von Rang 35 in der ersten Runde fuhr er sich stetig nach vorne und auf der Zielgerade sprintete er noch den Niederländer Rudi van Houts ab. Letztlich fehlten dem Freiburger zu Rang drei von Fontana nur 1:08 Minuten.
Simon Stiebjahn aus Titisee-Neustadt wurde bei seiner ersten Elite-Europameisterschaft mit 8:10 Minuten Rückstand auf Absalon 33. «Es lief eigentlich gut, vor allem in den ersten drei Runden. Ich bin ganz zufrieden», kommentierte der 23-jährige Schwarzwälder. Andy Eyring aus Münnerstadt bekam Rückenprobleme und stieg aus.
Im Kampf um den Titel konnte sich Julien Absalon erstmals in dieser Saison gegen Nino Schurter durchsetzen. Das Duo setzte sich bereits in der ersten Runde gemeinsam mit Marco Fontana ab, doch der Italiener kapitulierte bereits in der zweiten Runde und ließ den Schweizer und den Franzosen ziehen. In der fünften von sieben Runden verschärfte Absalon im längsten Anstieg das Tempo und Schurter konnte nicht mehr folgen. Er habe sich eigentlich gut gefühlt und nicht damit gerechnet, dass Absalon so viel stärker sei, so Schurter.
Rasch öffnete sich eine große Lücke und der Franzose brachte sein Solo vor rund 20000 Zuschauern mit großem Vorsprung zu Ende. Fontana kam Schurter noch sehr nah, konnte dem Eidgenossen aber die Silbermedaille nicht mehr entreißen.