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Torsten Marx half bei der Deutschen Marathon-Meisterschaft in St. Ingbert einem verletzten Hobby-Fahrer und vergab dadurch die Chance auf eine Top-Ten-Platzierung. Der Veranstalter zeichnete ihn für sein Verhalten mit einem Fairness-Preis aus. Foto: Krei
09.09.2014 14:14
Marathon-DM: Torsten Marx hilft verletztem Hobby-Fahrer und erhält Fairness-Preis

St. Ingbert (rad-net) - Vorbildlich hat sich Torsten Marx am vergangenen Sonntag bei der Deutschen Marathon-Meisterschaft in St. Ingbert verhalten. Der Kreidler-Fahrer stoppte, als er einen Hobby-Biker regungslos am Streckenrand liegen sah. Veranstalter und Sponsor Bank 1 Saar lobten kurzfristig einen Fairness-Preis für Marx aus.

Es war ungefähr bei Kilometer 61 von insgesamt 82. Torsten Marx war kurz zuvor mit Defekt aus der achtköpfigen Spitzengruppe zurückgefallen und hatte das Laufrad gewechselt, als er zwei Kilometer später einen Sportler in einer schnellen Abfahrt entdeckte und sofort anhielt. «Er hat sich nicht bewegt, hatte die Augen zu und leicht geröchelt», berichtet Marx von dem Hobby-Biker, dessen Namen er bis Dienstagmorgen noch nicht erfahren hatte. «Ich konnte nicht viel machen, habe ihm halt gut zugeredet.»

Er gab den folgenden Fahrern Bescheid, dass sie den nächsten Streckenposten informieren sollten. Nach mehreren Minuten hielt ein weiterer Hobby-Fahrer (mit Vornamen Christian) an. «Der hat mich wohl erkannt und sagte, ich solle weiterfahren, er würde sich um ihn kümmern. Bei mir gehe es ja um die Deutsche Meisterschaft», erzählt Marx, der sein Rennen fortsetzte und schließlich als 16. ins Ziel kam. Der uns (noch) unbekannte Sportler hat nach ersten Informationen wohl Nasen- und Jochbein gebrochen und eine Gehirnerschütterung erlitten.

Das selbstlose Verhalten des 38-Jährigen wurde durch BDR-Koordinator Dieter Pfänder beim Veranstalter und beim Titelsponsor des Events bekannt. Diese lobten spontan einen «Ehrenpreis» aus und würdigten Marx auf der Bühne. «Ich finde, solches Verhalten muss man hervorheben», meinte Dieter Pfänder. Marx freute sich über den Preis, wollte aber kein großes Aufhebens darum machen. «Das ist ein netter Zug, aber für mich war das selbstverständlich. Da geht es um wichtigere Dinge. Ich könnte ja selbst auch mal in so eine Situation kommen und bin dann auch froh, wenn mir jemand hilft», so der Kreidler-Werksfahrer.

Der Hechinger war bis zu seinem Defekt ein sehr gutes Rennen gefahren und konnte sich in der Spitzengruppe ohne größere Mühe behaupten. «Ich habe mich sehr gut gefühlt und denke, dass ein Top-Fünf-Resultat drin gewesen wäre. Nach dem Defekt hätte es ohne den Stopp vielleicht noch auf Platz neun oder so gereicht», erklärte Marx, der nach dem Plattfuß etwa an elfter, zwölfter Stelle lag.

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