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Lance Armstrong war in seiner Karriere immer wieder mit Doping-Vorwürfen konfrontiert worden. Foto: Srdjan Suki
18.01.2013 10:58
Lance Armstrong: Stationen einer Doping-Vergangenheit

Berlin (dpa) - Seit seinem ersten Tour-de-France-Sieg 1999 wird der geheilte Krebspatient Lance Armstrong mit Doping-Vorwürfen konfrontiert. 13 Jahre lang hat er geleugnet und dabei keinen juristischen Prozess gescheut. Die Nachrichtenagentur dpa zeigt Stationen seiner Doping-Vergangenheit auf.

8. Juli 1999: Nach dem Prologsieg Lance Armstrongs wird bekannt, dass es auffällige Werte bei einem Fahrer gibt. UCI-Chef Hein Verbruggen beeilt sich zu erklären, «der betroffene Fahrer hat ein ärztliches Attest zur Gabe von Kortison vorgelegt». Eine Woche später ist klar, dass der «betroffene Fahrer» Armstrong heißt, der eine kortisonhaltige Salbe gegen Sitzbeschwerden verwendet haben will.

25. Juli 1999: Mit dem Tour-Gesamtsieg gelingt Armstrong 518 Tage nach seiner Hodenkrebs-Diagnose ein sensationelles Comeback. Ein Jahr nach dem Festina-Doping-Skandal hätten sich die Tour-Verantwortlichen eigentlich keinen besseren Sieger wünschen können.

Juni 2001: Bei der Tour de Suisse fällt ein Dopingtest Armstrongs auf, EPO-Doping wird vermutet. Die Version der «auffälligen Probe» bestätigt Martiel Saugy, der Laborleiter des Instituts in Lausanne, Jahre später. Armstrong wird nicht belangt und gewinnt die Rundfahrt. Danach spendet er dem Weltverband UCI 125 000 Dollar, die laut UCI für den Anti-Doping-Kampf verwendet werden.

2. Juli 2004: Unmittelbar vor der Tour de France 2004 erscheint das Buch «L.A. Confidential», in dem die beiden Journalisten David Walsh und Pierre Ballester schwere Doping-Vorwürfe gegen Armstrong erheben.

24. Juli 2005: Armstrong gewinnt zum siebten Mal die Tour de France und beendet danach seine Karriere.

23. August 2005: Die französische Sportzeitung «L'Équipe» berichtet, dass in sechs Urinproben Armstrongs aus dem Jahr 1999 das Dopingmittel EPO nachgewiesen wurde. Die Proben waren eingefroren worden und konnten eindeutig Armstrong zugeordnet werden. EPO ist erst seit 2001 nachweisbar.

31. Mai 2006: Eine vom Weltverband UCI eingesetzte Kommission spricht Armstrong von den Doping-Vorwürfen frei. Die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA nennt den UCI-Bericht «fast schon lächerlich».

2. Oktober 2008: Die französische Anti-Doping-Agentur AFLD schlägt Armstrong vor, die sechs Proben der Tour 1999 nochmals zu testen. Der Amerikaner, der zum Tour-Comeback 2009 rüstet, lehnt das ab.

20. Mai 2010: Armstrongs ehemaliger Teamkollege Floyd Landis gibt öffentlich zu, die meiste Zeit seiner Karriere gedopt zu haben. Der Amerikaner beschuldigt in diesem Zusammenhang auch Armstrong des Dopings. US-Behörden ermitteln gegen Armstrong, der Anfang 2011 zum zweiten Mal seinen Rücktritt als Radprofi erklärt.

20. Mai 2011: Tyler Hamilton ist der nächste ehemalige Teamkollege, der schwere Doping-Vorwürfe gegen den früheren Kapitän erhebt. «Ich sah EPO in seinem Kühlschrank. Ich sah mehr als einmal, wie er es sich gespritzt hat», sagt Hamilton dem TV-Sender CBS.

4. Februar 2012: Die US-Staatsanwaltschaft stellt ihre Doping-Ermittlungen gegen Armstrong überraschend ein.

12. Juni 2012: Die US-Anti-Doping-Agentur USADA klagt Armstrong an. Proben aus den Jahren 2009 und 2010 sollen «vollkommen mit Proben übereinstimmen, an denen Blutmanipulation, inklusive EPO und/oder Blut-Transfusionen vorgenommen wurden». Armstrong wird sofort für alle Wettbewerbe gesperrt.

24. August 2012: Armstrong teilt in einem Statement mit, dass er den Kampf gegen die Anschuldigungen aufgibt.

10. Oktober 2012: Die USADA schickt ihre Urteilsbegründung an die UCI. Armstrongs langjähriges Profiteam US Postal habe das «ausgeklügeltste, professionellste und erfolgreichste Dopingprogramm betrieben, das der Sport jemals gesehen hat», installiert.

22. Oktober 2012: UCI-Präsident Pat McQuaid gibt bekannt, dass der Weltradsportverband die Sanktionen der USADA übernimmt. Die UCI streicht damit sämtliche Ergebnisse Armstrongs seit dem 1. Januar 1998, darunter die Erfolge bei den Frankreich-Rundfahrten von 1999 bis 2005. Zudem sperrt die UCI den Texaner lebenslang.

14. Januar 2013: Die TV-Show der amerikanischen Talk-Ikone Oprah Winfrey mit Interview-Partner Armstrong wird aufgezeichnet.

17. Januar 2013: Der Ex-Profi gesteht im Winfrey-Interview, von Mitte der 90er Jahre an bis 2005 gedopt zu haben, unter anderem mit EPO, Testosteron, Kortison und Wachstumshormonen. Außerdem habe er Blutdoping betrieben. Allerdings bestritt er, Teamkollegen zum Betrug gezwungen oder gedrängt zu haben. Auch habe es nie einen Deal mit der UCI über die Vertuschung einer positiven Dopingprobe gegeben.


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