Hamburg (rad-net) - Nach langem Ringen steht die Strecke für den Harburger Weihnachtscross am 26. Dezember nun fest. Die Ausrichter der Harburger Radsportgemeinschaft müssen nach Jahrzehnten in ein anderes Waldgebiet ausweichen.
«Mithilfe des Revierförsters konnte ein Ersatzparcours an der Stadtgrenze im Appelbütteler Forst gefunden werden», berichtet Organisator Frank Plambeck.
Trotz Unterstützung durch den Bürgermeister und den Hamburger Sport-Bund (HSB) sei das Rennen an alter Stätte an der Haftungsfrage gescheitert, so der HRG-Sportwart. Zum Hintergrund: 47 Hektar Wald der stadtnahen Harburger Haake, die vielen Harburgern als Naherholungsgebiet sowie Cross- und Mountainbikern als Trainingsrevier dient, war vor einem Jahr vom Bund an die private Immobiliengesellschaft Immoforst OHG aus Dinkelsbühl verkauft worden. Ein Teil der Strecke ist damit in Privatbesitz, weshalb der neue Grundstückseigentümer die Haftungsfrage im Falle von Schäden umfassend geklärt wissen wollte.
Immoforst-Chef Heinrich Schabert forderte vom ausrichtenden Verein eine Nutzungsvereinbarung. Danach hätte bei einem Übersteigen der Haftungssumme in Höhe von drei Millionen Euro der HRG-Vorstand persönlich haften sollen, was dieser verständlicherweise ablehnte. Plambeck erläutert, die angebotene Haftungserweiterung durch den Sportversicherer Arag auf eine erhöhte Haftungssumme und eine explizite Einbeziehung des Privatgeländes hätten dem neuen Eigentümer nicht ausgereicht. «Lange, kräftezehrende Verhandlungen zwischen dem Ausrichter Harburger RG und dem neuen Privateigentümer führten daher leider nicht zu dem erwarteten Ergebnis», sagt Plambeck.
Auf der Strecke in den Harburger Bergen mit ihren steilen Anstiegen und rasanten Abfahrten sind die Quefeldein-Fahrer seit 50 Jahren unterwegs: 1980 siegte dort Klaus-Peter Thaler bei den Deutschen Meisterschaften, seit 1987 ist der Weihnachtscross ein fester Termin im Radsportkalender. Im letzten Jahr hatten die Harburger noch das 25-jährige Bestehen des Weihnachtscross’ mit Start und Ziel an der Kuhtrift gefeiert.
Die 26. Auflage um den «Großen Preis von Radsport von Hacht» wird am zweiten Weihnachtstag im Rahmen des Stevens-Cyclocross-Cup ausgetragen und bildet das vorletzte Rennen der zwölfteiligen Serie.
Lokalmatador Jannick Geisler kann seinen Vorjahrestitel also verteidigen. Die Organisatoren rechnen auch am neuen Standort wieder mit rund 200 Teilnehmern und circa 1000 Zuschauern.