Stuttgart (dpa) - Im Betrugsprozess gegen Radprofi Stefan Schumacher sind am fünften Verhandlungstag ehemalige Mitglieder des Teams Gerolsteiner als Zeugen geladen.
Physiotherapeut Slawomir Blaszczyk und Fahrer Sebastian Lang sollen vor dem Landgericht Stuttgart dazu beitragen, die bisherigen Angaben des geständigen Doping-Sünders Schumacher und seines ehemaligen Teamchefs bei Gerolsteiner, Hans-Michael Holczer, besser beurteilen zu können. In zentralen Punkten steht bislang Aussage gegen Aussage.
Schumachers Verteidiger Dieter Rössner erwartet am Dienstag allerdings keine neuen Erkenntnisse. «Für mich steht nach den Aussagen von Herrn Holczer fest, das kein Betrug vorliegt. Daher interessiert mich das weniger. Die Zeugenaussagen jetzt sind eigentlich belanglos, weil sie sich mit dem Vorfeld beschäftigen», sagte Rössner der Nachrichtenagentur dpa am Montag. Entscheidend für die Verhandlung seien lediglich die Geschehnisse vom 17. Juli 2008.
Die nun erwarteten Zeugenaussagen seien allenfalls mit Blick auf die Hintergründe von Doping im Radsport interessant. Schumacher wird vorgeworfen, Holczer um Gehalt von mehr als 150 000 Euro betrogen zu haben, weil er bei der Tour de France 2008 Doping trotz Nachfrage leugnete. Im Nachhinein wurde er positiv getestet und gesperrt.