Turin (dpa) - Einen Tag vor dem Beginn des 94. Giro d'Italia in Turin hat Topfavorit Alberto Contador seinen Start verteidigt. Trotz des schwebenden Dopingverfahrens vor dem Internationalen Sportgerichthof CAS sieht sich der Giro-Sieger von 2008 zu Recht am Start stehen.
Der 28 Jahre alte Radprofi wollte sich nicht verglichen sehen mit den ebenfalls dopingverdächtigten italienischen Kollegen Alessandro Ballan, Mauro Santambrogio (BMC) und Marzio Bruseghin (Movistar), die von ihren Teams zurückgezogen wurden.
«Ich kenne nicht die Situation dieser Fahrer, aber bei mir liegt die Sache anders. Ich wurde freigesprochen und ich hoffe, in Zukunft gibt es dasselbe Urteil», sagte der dreifache Tour-de-France-Sieger und nahm Bezug auf das bevorstehende CAS-Urteil, das im Juni gefällt werden soll. Nach dem positiven Clenbuterol-Befund bei der vergangenen Tour hatte ihn sein spanischer Landesverband vom Doping-Vergehen freigesprochen. Dagegen hatten der Weltverband UCI und die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA Einspruch beim CAS eingelegt.
«Es war nicht einfach, sich für den Giro zu entscheiden, aber beides ist möglich», meinte er weiter mit Blick auf die am 2. Juli beginnende Tour. Allerdings könnte ihm ein Schuldspruch des CAS einen Strich durch die Rechnung machen, was einen Tour-Start betrifft. Contador droht eine Zweijahressperre und die Aberkennung seiner Siege seit Juli 2010. Deshalb würde auch ein zweiter möglicher Giro-Erfolg nur unter Vorbehalt gelten. Nach seinem ersten Tour-Sieg 2007 gewann Contador 2008 den Giro und die Vuelta und 2009 und 2010 die Frankreich-Rundfahrt ein zweites und drittes Mal.