Pau (dpa) - Johan Bruyneel hat zugegeben, als Teamchef von Discovery Channel Räder der Mannschaft verkauft zu haben. Der jahrzehntelange Lance-Armstrong-Vertraute wisse aber nicht, wohin der Erlös der über eBay verkauften Räder geflossen sei.
Bruyneel reagierte damit auf die Vorwürfe seines ehemaligen Fahrers Floyd Landis, der bei seinem Dopinggeständnis behauptet hatte, dass mit dem Verkauf von mehr als 60 US-Postal-Rennmaschinen das Dopingprogramm des von Steuergeldern lebenden Teams finanziert worden sei.
Der jetzige RadioShack-Teamchef Bruyneel sagte dagegen, dass die Räder verkauft worden seien, nachdem der Nachfolgesponsor von US-Postal, der TV-Sender Discovery Channel, sein Engagement nach der Saison 2007 beendet habe. «Ich glaube, die Räder wurden vom Team auf eBay verkauft», sagte der Belgier der Nachrichtenagentur AP. «Wenn Floyd von 60 verschwundenen Rädern berichtet, dann habe ich absolut keine Ahnung, wo er das her hat.» Die Räder mit einem Einzelwert von rund 7000 Euro seien Team-Eigentum gewesen. Der Hersteller Trek sei über die Weitergabe informiert worden.
Der Radproduzent aus den USA hat jede Kenntnis über die von Landis erwähnten angeblichen Dopingprogramme bestritten. Vertreter von Trek sollen vor dem Hintergrund der Landis-Vorwürfe an Armstrong, Bruyneel und andere vor der Grand Jury aussagen. Landis hatte Armstrong und Bruyneel vorgeworfen, flächendeckendes Doping im damaligen US-Postal-Team organisiert zu haben. Beide haben das stets bestritten.