Glasgow (rad-net) - Trixi Worrack hat bei der Europameisterschaft in Glasgow (Großbritannien) Bronze im Einzelzeitfahren gewonnen. Die Niederländerin Ellen van Dijk ihren Titel vor ihrer Landsfrau Anna van der Breggen.
Van Dijk legte bei strömendem Regen die 32,2 Kilometer in 41:39 Minuten zurück und war damit nur zwei Sekunden schneller als Van der Breggen (41:41). Worrack benötigte 42:48 Minuten und lag damit 1:09 Minuten hinter der Siegerin. «Es war schon eine Herausforderung mit den nassen Straßen und rutschigen Kurven. Aber es war ein toller Kurs, der gut gerollt ist. Ich habe mich gut gefühlt, aber ich habe nicht gewusst, was die Konkurrenz macht. Einige konnte ich überholen, aber ich dachte, Anna wäre vor mir. Im Ziel dachte ich erst, dass ich zwei Sekunden hinter Anna liege, aber dann war ich doch diejenige, die gewonnen hat. Das freut mich sehr», sagte Van Dijk im Siegerinterview.
«Für mich ist das ein richtig schöner Erfolg. Er ist für mich mehr wert, als für manch andere», meinte Worrack, die sich für das Rennen einen Rang zwischen fünf und acht vorgenommen hatte. «Schließlich ist es schon ein paar Jahre her, dass ich mal eine Einzelmedaille geholt habe», ergänzte sie.
Als eine der ersten Starterinnen war sie auf den hügeligen Stadtkurs über 32,7 Kilometer gegangen. «Eigentlich war es ein Blindflug. Denn wir konnten auf den Straßen nie in Wettkampfgeschwindigkeit trainieren. Und es macht schon einen Unterschied, ob man mit 30 oder mit 45 km/h um die Kurve fährt», schilderte sie die schwierigen Bedingungen auf regennasser Straße, denen auch Lisa Brennauer zum Opfer fiel und stürzte. Die zuvor dreimalige Medaillengewinnerin von Glasgow war aber nicht nur deshalb chancenlos und wurde 17.
«Das war genau ihr Kurs, die winkligen Kurven liegen ihr», sagte Bundestrainer Andre Korff, für den Worrack bereits seit Jahren zu den Stützen seiner Auswahl gehört. Im September wird die Lausitzer Top-Radsportlerin in Innsbruck ihre 20. Weltmeisterschaft - zwei davon bei den Juniorinnen - erleben, insgesamt viermal nahm sie an Olympischen Spielen teil.
Gleichfalls viermal gehörte sie schon zum deutschen Weltmeisterteam im Mannschafts-Zeitfahren, doch ihr bislang größter Einzel-Erfolg als Vizeweltmeisterin liegt schon zwölf Jahre zurück. «Das vergisst man nie», meinte sie in Erinnerung an das Straßenrennen in Salzburg.