Innsbruck (rad-net) - Bei der Weltmeisterschaft in Innsbruck (Österreich) hat es im Einzelzeitfahren der Juniorinnen eine kleine Überraschung gegeben. Es gewann die Niederländerin Rozemarijn Ammerlaan in 27:02 Minuten für die 19,8 Kilometer mit sechs Sekunden Vorsprung vor Camillla Alessio (Italien) und 17 Sekunden vor Elynor Bäckstedt (Großbritannien). Sowohl Alessio als auch Bäckstedt gehören zum jüngeren U19-Jahrgang.
Nicht etwa die großen Favoritinnen wie die Deutsche Zeitfahr-Meisterin Hannah Ludwig, Pfeiffer Georgi (Großbritannien), Britt Knaven (Niederlande), Marie le Net, Jade Wiel (beide Frankreich) oder Europameisterin Vittoria Guazzini (Italien) machten die Medaillen unter sich aus, sondern drei eher etwas unbekanntere Fahrerinnen.
Abgesehen von Ammerlaan, die amtierende Niederländische U19-Meisterin im Zeitfahren ist, waren Alessio und Bäckstedt relativ früh in den Kampf gegen die Uhr gestartet. Alessio war sogar als zweite Fahrerin ins Rennen gegangen, Bäckstedt als 18. An der Zwischenzeit bei Kilometer 10,2 hatte Bäckstedt noch drei Zehntelsekunden vor Ammerlaan gelegen, Alessio war dort Vierte mit elf Sekunden Rückstand. Doch in der zweiten Rennhälfte büßte Backstedt etwas Zeit ein, während Ammerlaan und Alessio nochmal zulegen konnten.
«Das ist eine große Überraschung für mich, das habe ich nicht erwartet. Mir fehlen die Worte», sagte Ammerlaan im Siegerinterview. «Das Rennen war hart, insbesondere mit den Hügeln im zweiten Abschnitt. Die Zwischenzeiten habe ich nicht wissen wollen, weil mir das nichts bringt. Ich bin einfach gefahren und habe einfach mein Bestes gegeben.» Auf die Frage, was sie ab dem nächsten Jahr als Elite-Fahrerin erreichen will, sagte die 18-Jährige: «Nächstes Jahr in der Elite wird ein großer Schritt. Wir werden sehen, wo der Weg mich hinführt.»
Die deutsche Nationalfahrerin Hannah Ludwig, die im vergangenen Jahr WM-Vierte im Zeitfahren war und bei der EM im Juli Rang zwei belegte, erwischte keinen guten Tag. An der Zwischenzeit lag sie als Achte mit 15 Sekunden Rückstand zur Führenden und nur fünf Sekunden hinter dem Bronzerang noch in Schlagweite. Doch im weiteren Verlauf konnte sie nicht weiter zulagen und wurde schließlich mit 28 Sekunden Rückstand Zehnte. «Ich bin nicht richtig in Tritt gekommen. Leider gibt es immer wieder solche Tage. Dabei habe ich die Strecke perfekt gekannt und mich gut vorbereitet. Aber ich kann noch nicht sagen, woran es gelegen hat», sagte eine sichtlich enttäuschte Hannah Ludwig.
Die zweite deutsche Starterin, Dorothea Heitzmann wurde mit 1:24 Minuten Rückstand 22. «Es war ein sehr anspruchsvoller, aber schöner Kurs. Eigentlich dachte ich, es würde mehr gehen, aber es ging nicht. Für meine erste WM ist das aber okay», so Heitzmann.
Die Männer U23 gehen ab 14:40 Uhr auf die Strecke.
