Aix-en-Provence (dpa) - Telekom-Profi Alexander Winokurow ist auf dem besten Weg, bei der Radfernfahrt Paris-Nizza seinen Vorjahreserfolg zu wiederholen. Winokurow gewann wie im Vorjahr die vorentscheidende Etappe auf den Mont Faron und nimmt die 6. und vorletzte Etappe im Gelben Trikot des Spitzenreiters in Angriff.
Nach dem Ausstieg des Italieners Dario Frigo ist der Olympia-Zweite aus Kasachstan kaum noch zu gefährden. Das Gelbe Trikot hätte ihm eigentlich schon am Freitag am Start zugestanden, nachdem der kranke Frigo nicht angetreten war. Aber Winokurow wollte es noch nicht überstreifen. Der Kasache gewann die 5. Etappe über 152 km von Aix-en-Provence auf den Mont Faron mit fünf Sekunden Vorsprung vor dem Italiener Gilberto Simoni. Jörg Jaksche (Ansbach/17 Sekunden zurück) blieb als bester Deutscher unter den ersten fünf.
Frigo war überraschend zum Start der 5. Etappe nicht erschienen. Der Italiener, der durch seinen eindrucksvollen Sieg am Vortag im Zeitfahren ins Gelbe Trikot gefahren war, leide an einer Magenverstimmung, die eine weitere Teilnahme unmöglich mache. Das teilte seine Teamleitung mit. Frigo war vor zwei Jahren einer der Hauptakteure des Giro-Skandals und im Anschluss acht Monate wegen Dopings gesperrt worden.
Der bei einem Sturz auf der 2. Etappe tödliche verunglückte Kasache Andrej Kiwilew vom französischen Cofidis-Team wird am Montag in seinem Wohnort Sorbiers unweit der Unfallstelle beerdigt. Sein Landsmann und Freund Winokurow, der zwei Kilometer vor dem Ziel alle Mitstreiter abschüttelte, widmete den Sieg Kiwilew und deutete bei der Zieldurchfahrt mit beiden Zeigefingern in den blauen Frühlingshimmel. Beim Sieger-Interview kämpfte er mit den Tränen.