Nürnberg (rad-net) - Der ehemalige Radrennfahrer und Olympia-Bronzemedaillengewinner Willi Fuggerer ist im Alter von 73 Jahren nach schwerer Krankheit verstorben.
In den Fünfziger- und Sechzigerjahren gehörte Fugger zur deutschen Sprint-Elite und wurde in diesem Zeitraum allein neunmal deutscher Meister. Seine Spezialdisziplin war das Tandem und so holte der gebürtige Nürnberger mit Gerd Modrow und Klaus Kobusch allein fünfmal DM-Gold in dieser Disziplin.
1964 waren Fuggerer und Kobusch zusammen bei den Olympischen Spielen in Tokio am Start. Nachdem sie sich souverän bis ins Halbfinale gekämpft hatten, trafen sie hier auf die italienischen Favoriten und späteren Tandem-Olympiasieger Angelo Damiano und Sergio Bianchetto, die sie ebenfalls klar besiegten. Dann wurde das Duo jedoch disqualifiziert und konnte nur im Kleinen Finale um Bronze antreten. Bis zuletzt hatte sich Willi Fuggerer darüber geärgert und konnte sich nicht richtig über die Bronzemedaille freuen.
Alles begann, als Willi Fuggerer im Alter von 14 Jahren dem RC Herpersdorf beitrat und in den folgenden Jahren als Jugend- und Junioren-Fahrer ein Rennen nach dem anderen gewann. Mit dem Wechsel zu den Amateuren konzentrierte sich Fuggerer zunehmend auf den Bahnradsport, denn hier hatte der «schnelle Willi», wie er genannt wurde, das größte Potential.
Auch nach seiner Laufbahn als aktiver Radrennfahrer blieb Willi Fuggerer seinem Heimatverein RC Herpersdorf treu. Als Trainer, Betreuer und Berater gab er seine Erfahrung viele Jahre lang an den Nachwuchs des Vereins weiter.