Alkmaar (rad-net) - Lorena Wiebes und das Team Parkhotel Valkenburg haben in ihrem Vertragsstreit eine Einigung erzielt, durch die an Siegen gemessen erfolgreichste Rennfahrerin der Saison 2019 vorübergehend bei der niederländischen Mannschaft bleibt und ein Gerichtsverfahren, das für den heutigen Donnerstag in Alkmaar angesetzt war, vermieden wird.
Laut der niederländischen Zeitung «De Limburger» sind die Einzelheiten des Vergleichs vertraulich, aber Titelsponsor Jos van de Mortel sagte, die Vereinbarung befriedige keine der am Streit beteiligten Parteien. «Wir haben eine Einigung erzielt, die niemanden zufriedenstellen wird. Aber gelöst ist gelöst», sagte Van de Mortel.
Wiebes bestätigte gegenüber der Rundfunkanstalt «RTV Utrecht», dass sich ihr Managementteam und das Parkhotel Valkenburg am Dienstag getroffen hatten, um den Streit beizulegen und sich zu einigen. «Es gab ein Gespräch zwischen meinem Lager und dem Team Parkhotel Valkenburg, aber ich konnte nicht teilnehmen, weil ich im Trainingslager auf Gran Canaria bin. Ich weiß nicht genau, was gesagt wurde, aber sie haben dort eine Lösung gefunden. Das ist schön, weil wir beide nicht auf eine Klage gewartet haben», sagte Wiebes. Weiter erklärte die 20-jährige Niederländerin: «Es ist nicht die idealste Situation, weil ich es lieber anders gesehen hätte. Ich habe immer gesagt, dass ich nichts gegen die Mädchen von Parkhotels Valkenburg habe. Meine Ambitionen und vor allem meine Vision stießen beim Management des Parkhotel-Teams stark auf Widerspruch. Wir haben nun für das erste Halbjahr bestimmte Lösungen gefunden und Vereinbarungen getroffen, so dass ich vom Management um mich herum so wenig wie möglich gestört werde.»
Wiebes unterzeichnete 2018 einen Vertrag mit dem Parkhotel Valkenburg, der bis Ende 2021 läuft. Nach einer erfolgreichen Saison 2019, in der sie 15 Siege einfuhr, erhielt Wiebes jedoch mehrere Vertragsangebote von den Spitzenteams CCC-Liv, Sunweb und Trek-Segafredo. Da Parkhotel Valkenburg den Vertrag nicht aufkündigen wollte, hatte Wiebes gehofft, eine gewisse Klarheit über ihre Vertragslage für die Saison 2020 vor dem 1. Januar zu erzielen. Die Weltranglistenerste sagte gegenüber der Rundfunkanstalt NOS, dass sie möglicherweise gar nicht fahren und lieber Kickboxen gehen würde, ehe sich das Transferfenster am 1. Juni 2020 öffnet.
Das Parkhotel Valkenburg brachte daraufhin den Fall vor Gericht und warf Wiebes eine Vertragsverletzung vor. Darüber hinaus bestätigte der Weltradsportverband UCI gegenüber NOS, dass Wiebes zu diesem Zeitpunkt bei keinem neuen Team unterschreiben könne, da hierfür die Deadline am 1. November 2019 war. Sie muss nun bis zum Transferfenster im Juni warten.
Die Einigung zwischen Wiebes und Parkhotel Valkenburg bedeutet, dass sie «vorerst» weiter für das niederländische Team fahren wird und ihr Vertrag laut «De Limburger» überarbeitet wurde. «Sehen Sie es als vorübergehende Vereinbarung. Zur Zeit fährt sie für uns, aber es kann der Tag kommen, an dem sie das Team wechseln wird», sagte Van de Mortel und erklärte weiter: «Ihr Vertrag wird aufgelöst und eine neue Vergleichsvereinbarung wird gerade ausgearbeitet. Ich gehe jetzt davon aus, dass sie die Frühjahrsrennen in unserem Trikot und auf unseren Rädern fahren wird.»
Immer noch keine Einigung zwischen Wiebes und Parkhotel Valkenburg
Wiebes vor Abgang von Parkhotel Valkenburg?