Walbrzych (dpa) - Telekom-Profi Steffen Wesemann hat einen großen Schritt zu seinem fünften Gesamtsieg bei der Friedensfahrt gemacht. Auf der schweren 4. Etappe mit acht Bergwertungen zwischen Klodzko und Walbrzych über 179 km erkämpfte der bisher Zweitplatzierte nach einem Husarenritt das Gelbe Trikot des Spitzenreiters.
Bereits nach 106 km löste sich Wesemann mit Vorjahressieger Ondrej Sosenka vom Feld und fuhr bis ins Ziel nach Walbrzych einen Vorsprung von 6:58 Minuten auf die Verfolger heraus. Obwohl sich Wesemann, der am Vortag die 3. Etappe zu seinen Gunsten entschieden hatte, den Zielspurt gegen den Tschechen verlor, führt Wesemann nun mit sieben Sekunden vor Sosenka die Gesamtwertung an. Der nunmehr drittplatzierte Enrico Poitschke (Leipzig) vom Wiesenhof-Team hat bereits einen Rückstand von 7:10. Keine Rolle mehr im Gesamtklassement spielt der bisherige Spitzenreiter, Danilo Hondo (Cottbus) vom Telekom-Team, der viel Boden verlor.
«Wese ist überragend gefahren. Das hat mich selbst überrascht», urteilte Mario Kummer, der Sportliche Leiter des Telekom-Teams, nach dem Glanzstück des Wolmirstedters. «Eigentlich war die Sache heute schon gegessen, als eine zehnköpfige Spitzengruppe schnell dem Feld enteilte. Doch ich habe alles versucht und den Anschluss wieder hergestellt. Als Sosenka dann gleich an der Gruppe vorbeizog, war ich der einzige, der ihm folgen konnten», war auch der bislang vierfache Friedensfahrt-Sieger mit sich zufrieden.
Das Team Gerolsteiner wurde gleich mit zwei Hiobsbotschaften konfrontiert. Vor der Etappe schied der Münsteraner Fabian Wegmann, der tags zuvor bei einem Massensturz einen Haarriss im rechten Knöchel erlitten hatte, aus und trat zum vierten Tagesabschnitt nicht mehr an. Schließlich musste Zeitfahr-Spezialist Michael Rich das Rennen wegen Magenverstimmung aufgeben.