Ebermannstadt (rad-net) - Am kommenden Wochenende findet der nächste Lauf des Kunstrad-Weltcups im bayerischen Ebermannstadt statt. Weltmeister Lukas Kohl hat deshalb in diesen Tagen alle Hände voll zu tun: Er will nicht nur Weltcuppunkte einfahren, er ist auch Organisationschef der Veranstaltung.
Ursprünglich sollte ein Weltcup-Turnier in Hongkong ausgetragen werden, doch der Veranstalter hatte kurzfristig zurückgezogen, sodass Kohl als Organisator einsprang. Doch nur am Samstag wird er von seinen Mithelfern aus dem Organisationsstress herausgehalten, vorher glühen die Drähte seiner Kommunikation - meist im Auto: Morgens auf der Fahrt zur Arbeit - der Kunstrad-Weltmeister arbeitet als Wirtschaftsingenieur - dann wieder Richtung Training. Und das «bis ich tot ins Bett falle».
Erst im April entstand die Idee, für Hongkong einzuspringen. «Das war ein Sprung ins kalte Wasser. Aber wir wollten die Chance nutzen, etwas Cooles zu zaubern», erklärt Kohl. Dem Weltradsportverband UCI wurden rasch die Facts übermittelt und man setzte sich gegen Mitbewerber Rom durch. Unterstützung erhält man unter anderem von Bürgermeisterin Anja Gebhardt, die die Stadthalle von Ebermannstadt kostenfrei zur Verfügung stellt. Finanziell sei man durch Sponsoren und Wirtschaftspartner abgesichert. «Die Einnahmen über die Tickets kommen dem Nachwuchs zugute», so Kohl.
Einen Heimvorteil habe Lukas Kohl beim Kunstrad-Weltcup in Ebermannstadt, zu dem Teilnehmer aus 14 Nationen erwartet werden, hingegen nicht, weil «ich die Halle und den dortigen Boden gar nicht kenne», denn er trainiert stets in Kirchehrenbach. Sportlich soll alles fair über die Bühne gehen, beim mit Weltmeistern und zig Medaillen-Gewinnern gespickten Teilnehmerfeld.