Bühl (rad-net/jw) - Zu einem Stelldichein der weltbesten Radprofis wird es am 31. Juli in der Kreisstadt Bühl kommen. Nur eine Woche nach der Zielankunft der Tour de France in Paris findet bei der „LuK Challenge“, einem Paarzeitfahren der Weltklasse in der badischen Kreisstadt die Revanche und zugleich Generalprobe im „Kampf gegen die Uhr“ für die olympischen Spielen in Athen statt. Mit diesem radsportlichen Highlight setzt Eugen Rösinger (Monte Carlo) gemeinsam mit der Stadt Bühl die Traditionsveranstaltung auch nach dem Aus der Stadt Karlsruhe, die ihr Engagement nach acht Jahren beendet hatte, weiter fort. „Es bestanden schon seit längere Zeit Kontakte zur Stadt Bühl, aber erst nach dem die Stadt Karlsruhe ausgestiegen war, war der Weg für einen Standortwechsel frei“, sagte Rösinger, dem eine Vielzahl von Bewerbungen anderer Städte vorlagen.
Noch bei der letzten Austragung im Juli 2003 gelang dem letztjährigen WM-Vierten im Einzelzeitfahren, Michael Rich (Emmendingen) gemeinsam mit Sebastian Lang (Erfurt) aus dem Team Gerolsteiner zum dritten Mal den Sieg. „Für mich ist das Paarzeitfahren ein eigenständiges Highlight und ich will es erst recht vor heimischen Publikum auch zum vierten Mal gewinnen“, sagte Rich. Zusammen mit Uwe Peschel hofft der Gerolsteiner-Profi auch die deutschen Farben bei den Spielen in Athen vertreten zu können. „Olympia ist neben der Tour und der LuK-Challenge mein Ziel in 2004“, meinte der WM-Bronzemedaillengewinner von Hamilton, Uwe Peschel. Besonders freuen sich die beiden Zeitfahrspezialisten wieder auf ein Aufeinandertreffen der gesamten Weltspitze. „Das ist auch der Beweis für uns, dass wir zu den Besten gehören“, so Rich.
Der fünffache Tour de France-Sieger Lance Armstrong hat ebenso wie Jan Ullrich (Scherzingen) einen erneuten Start beim Paarzeitfahren nicht ausgeschlossen. Während Ullrich in den letzten beiden Jahren wegen Verletzungen und anderweitiger Verpflichtungen fehlte, gehörte der Texaner in den letzten drei Jahren zum erlesenen Kreis der Starter. Noch wurden keine Startverpflichtungen getätigt. „Die Saison hat noch nicht begonnnen, die Verpflichtungen der jeweiligen Fahrer erfolgt nach deren Erfolge und Gesundheit“, sagte Promotor Rösinger.
Mit einem neuen Titelnamen und einer völlig veränderten Konzeption hält die Stadt Bühl nach dem Abschied ihres bisherigen Straßenrennens, dem Profiradsport dennoch die Treue. Allerdings verließ sie aufgrund der Vorverlegung der Straßenrad-Weltmeisterschaften in den Monat September den bisherigen Stammtermin am 03. Oktober und orientiert sich mit der Durchführung des einzigen europäischen Paarzeitfahrens neben dem Grand Prix Eddy Merckx in Brüssel völlig neu.
„Aufgrund der Terminverlegung der WM in den September hat die bisherige völlig an Bedeutung verloren, so dass wir neue Wege gehen müssen“, erklärte der Bühler Oberbürgermeister Hans Striebel bei der Vorstellung der neuen Pläne im Hause des Titel- und Hauptsponsors LuK. Zugleich beendete die badische Kreisstadt die bisher achtjährige Zusammenarbeit mit Herrmann Moos (Frankfurt), dem Organisator des Radklassikers „Rund um den Henninger Turm“. Noch beim Luk-Cup 2003 hatte Moos als Ersatztermin den 29. August ins Spiel gebracht und auf eine Fortsetzung der Zusammenarbeit gehofft.
Mit Unterstützung des Weltunternehmens LuK will Bühl an die Spitze der internationalen Radsportveranstalter. „Wir sind ein weltweites Unternehmen, das an der Spitze steht und dies wollen wir auch mit unserer Unterstützung auch zeigen“, sagte Dr. Peter Gutzmer, Vorsitzender der Geschäftsleitung der LuK-Gruppe. „Der Begriff „Challenge“ - nämlich Herausforderung - spielt nicht nur im sportlichen Bereich eine große Rolle, sondern auch für die Unternehmen im globalen Bereich“, erläuterte Dr. Gutzmer die Hintergründe für das Engagement des Unternehmen im Radsport.
Zu einer Weltpremiere wird es in Bühl bei den Frauen kommen, nachdem bisher noch kein Paarzeitfahren stattfand. „Da zu diesem Zeitpunkt die Nominierungen für Olympia abgeschlossen sind, wird die Weltspitze bei den Damen bei dieser Premiere zeigen, in welcher Form sie sich befinden“, freute sich Jochen Dornbusch, der Bundestrainer der deutschen Damen auf diesen sportlichen Leckerbissen.