Willingen (rad-net) - Beim zweiten Lauf zum 4X-Weltcup in Willingen gab es einen Eklat. Die Männer traten zum Viertelfinale nicht mehr an, die Damen fuhren unter Protest.
Auslöser war die defekte Startanlage, die vom Radsport-Weltverband UCI gestellt wird. Die veranstaltende Agentur, der SC Willingen und die Gemeinde hatte mit den unglücklichen Umständen nichts zu tun und musste machtlos zusehen, wie sich die sonst erfolgreiche Veranstaltung zu einem unrühmlichen Ende kam. Die war, laut Informationen von UCI-Weltcup-Koordinator Christophe Burri bereits beim ersten Weltcup-Lauf in Spanien defekt, dann aber nicht korrekt repariert worden. Regenfälle am Samstagabend verursachten deshalb den Ausfall der Startanlage.
So wurde der 4X-Lauf unterbrochen und auf Sonntag 17.45 verlegt. Da sollte dann entweder mit einer funktionsfähigen Anlage oder – im Zweifelsfall- manuell gestartet werden.
Die Sportler hatten allerdings bereits am Samstag einen manuellen Start abgelehnt. Nachdem die Anlage bis Sonntagabend nicht repariert werden konnte, verweigerten die Männer den Start. „Wir haben uns abgesprochen und entschieden nicht zu starten, weil es nicht fair ist. Manuell ist kein korrekter Start möglich, das Rennen wäre eine Farce“, sagte der Amerikaner Brian Lopes.
Auch Guido 'Tschugg (Wangen) pflichtete dem bei. "Das geht nicht gegen Willingen und die Veranstalter. Wir protestieren gegen die UCI, die es nicht geschafft hat in vier Wochen das Startgate zu reparieren", erklärte Tschugg.
Bei den Damen gab es diese Absprache ursprünglich auch. Als von Seiten der UCI jedoch angekündigt wurde, notfalls auch nur drei Fahrerinnen zu werten, verlangte mindestens ein Team-Manager von seiner Fahrerin zu starten. Unter diesem Druck stellten sich noch mehr Konkurrentinnen an den Start und fuhren das Rennen.
„Wir wollten das Rennen nicht fahren aber wir wurden quasi erpresst. Wir hatten uns so auf das Rennen in Willingen gefreut“, sagte Anja Jerenko (Oberhausen).
Anneke Beerten (Niederlande) war eine Siegerin wider Willen. Unter Tränen stellte sie sich später aufs Podium. Zum Siegerfoto stellten sich die Sportlerinnenn verkehrt aufs Podium.
Die Fahrerinnen setzten eine Protestnote auf.
Laut Burri gilt das Rennen als gefahren. Mindestens bis über den Protest entschieden wird. Laut Reglement gibt es keine Vorschriften über die Art des Startprozederes. Es könne auch manuell durch geführt werden. Das habe man auch 2001 in Durango, USA so gemacht.
„Schade für eine so wundervolle Veranstaltung“, meinte Burri achselzuckend.