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Michael Matthews gewann in diesem Jahr seine erste Tour de France-Etappe. Foto: Archiv/Kim Ludbrook
03.01.2017 14:41
«Waren wie Rosberg und Hamilton» - Matthews genießt Leaderrolle bei Team Sunweb

Deventer (rad-net) - Nach dem ersten Trainingslager seines neuen Teams Sunweb hat Michael Matthews die Tour de France bereits fest im Blick. Der 26-jährige Australier, der vom Team Orica-Scott gewechselt war, glaubt, dass Doppelweltmeister Peter Sagan beim Kampf ums grüne Trikot schlagbar ist.

«In den letzten paar Jahren war das nicht der Fall, aber hoffentlich ist er 2017 schlagbar. Für die Tour de France und den Radsport wäre es gut, würde es einen echten Kampf um die Sprintwertung geben. Momentan gibt es keinen Kampf – es ist das Sagan-Jersey», erklärt Matthews, der bei der diesjährigen Tour de France bereits zeigte, wie man den neuen Kapitän von Bora-hansgrohe in die Schranken weist, als er die 10. Etappe vor Sagan gewann. Der Abschnitt entsprach mit seinem hügeligen Profil genau Matthews‘ Stil – genau wie die 2. und 16. Etappe, die beide Sagan gewann. Matthews wurde beides Male Fünfter und konnte auf den letzten Metern nicht die Top-End-Power seiner Kontrahenten auf die Kette bringen.

Damit stellt sich für den Neuzugang im deutschen Team die Frage, wie er dem fünffachen Sieger des grünen Trikots überhaupt beikommen kann. Neben seinem taktischen Verhalten will Matthews auch an seinem Sprint an und für sich arbeiten. «Man muss ihn austricksen, ihn auf dem falschen Fuß erwischen und zu Fehlern zwingen – dann ist es möglich. Er sprintet immer in die Top Fünf oder sogar Top Drei, daher muss man beständig sein. Wie ich es genau anstelle? Das ist die Millionen-Dollar-Frage. Bitte sagt es mir, falls ihr es herauskriegt», scherzt der U23-Straßenweltmeister von 2010. «Am Anfang des Jahres war mein Sprint auch nicht wirklich da, wo ich ihn haben wollte. Ich weiß nicht ob es an meinem Training lag oder ob ich sonst etwas anders gemacht habe, aber die Wattzahlen zeigten, dass meine Top-End-Power einfach nicht da war.»

Matthews Team-interne Fehde mit Simon Gerrans war schon während der abgelaufenen Saison ständiges Medienthema. «Bling», wie Matthews von Teamkollegen aufgrund seiner Vorliebe für Schmuck genannt wird, zieht einen populären Vergleich: «Man hat dasselbe mit Rosberg und Hamilton in der Formel 1 gesehen, die haben sich auch ständig bekämpft. Wir sind beide Gewinner-Typen und ein Team ist schwierig zu managen, wenn zwei Fahrer gleich Ziele haben. Als mir Sunweb das Angebot machte, stand immer noch zur Debatte, dass John Degenkolb bleibt, womit ich auch schon glücklich gewesen wäre. Als John dann zu Trek ging öffnete das natürlich einen sehr Lücke für mich.»

Mittlerweile fühlt sich Matthews bei seiner neuen Mannschaft zuhause und lobt vor allem Teammanager Iwan Spekenbrink: «Es hat sich einfach angefühlt, als sei ich schon seit vier Jahren da. Es gab auch andere Interessenten, aber die Art und Weise wie Iwan mit mir geredet hat, als wir mit den Verhandlungen angefangen haben, hat mich wirklich motiviert. Wir haben dieselbe Denkweise bezüglich des Radsports, dass alle denselben Wert haben und keiner über jemand anderem steht. Bei unserem ersten Meeting sagte ich, was mein Karriereplan sei und er hat in allen Punkten übereingestimmt. Wenn du so mit einem Teammanager reden kannst, gibt dir das eine Menge Selbstvertrauen.»

Matthews will bei Team Sunweb die ganz großen Rennen gewinnen...



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