Hannover (dpa) - Gerald Ciolek hat mit seinem Sprint-Hattrick bei der Triumph-Fahrt von Jens Voigt die «deutschen Tage» auf der D-Tour gekrönt. Der 20-Jährige aus Pulheim gewann die Schlussetappe im Massensprint vor Erik Zabel und dem Australier Mark Renshaw.
Der 143,1 Kilometer lange Streckenabschnitt von Einbeck nach Hannover wurde für den Berliner Voigt vom dänischen CSC-Team zum Schaulaufen. «Für mich war es ein recht angenehmer Tag. Ich konnte das Ganze genießen», sagte Voigt.
Der Träger des Gelben Trikots verteidigte mühelos seinen Vorsprung von 1:57 Minuten auf den zweitplatzierten US-Amerikaner Levi Leipheimer. Dritter wurde der Spanier David López Garcia. «Es ist überragend, die Deutschland-Tour zu gewinnen», meinte Voigt. Der 35-Jährige ist der erste Fahrer, der die 1911 erstmals ausgetragene Deutschland-Tour zwei Mal nacheinander gewann. «Dieses Jahr war es ein bisschen schwerer als im letzten Jahr», gab Voigt zu, der am Vortag mit seinem Sieg im Einzelzeitfahren in Fürth letzte Zweifel an seinem Triumph beseitigt hatte.
Routinier Zabel vom Milram-Team veredelte die deutsche Bilanz als Sieger der Punktewertung. Der 37-Jährige aus Unna profitierte auch davon, dass sein schärfster Rivale Joaquin Rojas aus Spanien zum Start der Schlussetappe nicht erschienen war. Zabel durfte sich zum siebten Mal das rote Punkte-Trikot am Ende der D-Tour überziehen.
Doch gegenüber dem neuen deutschen Sprint-Ass Ciolek hatte er einmal mehr das Nachsehen. Der 20-Jährige aus Pulheim vollendete nach seinen Etappensiegen in Kufstein und Regensburg den Sprint-Hattrick. Und schon an diesem Sonntag bei den Hamburg Cyclassics bietet sich dem T-Mobile-Profi die nächste Chance.
Zwei Kilometer nach dem Start in Einbeck, bei dem auch der italienische Lampre-Kapitän Damiano Cunego nicht dabei war, setzte sich eine vierköpfige Ausreißergruppe ab. Zwischenzeitlich hatte das Quartett um den starken Hannoveraner Lokalmatadoren Grischa Niermann (Rabobank) einen Vorsprung von gut zweieinhalb Minuten. Doch Cioleks T-Mobile-Team und CSC ließen die Ausreißer nicht weit ziehen, so dass das Hauptfeld die vier Fahrer neun Kilometer vor der Zielankunft einholte. Dort kam es dann zum Duell der Sprinter, bei dem wieder einmal Ciolek jubeln konnte.
Für sein T-Mobile-Team hatte der Tag mit einer Schrecksekunde begonnen. Ein Teambus - allerdings ohne die Fahrer - war am Morgen 100 Kilometer hinter Nürnberg in einen glimpflich verlaufenen Unfall verwickelt, teilte Teamsprecher Stefan Wagner mit. Ein Fahrzeug des spanischen Euskatel-Teams leistete kollegiale Hilfe, wartete und nahm Helme und Ausstattung für die T-Mobile-Fahrer mit.