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08.07.2002 15:22
Vierter Cross-Country-Weltcup in Vancouver
(EG) Filip Meirhaeghe triumphierte beim vierten Lauf zum Mountainbike-Weltcup in Vancouver, Kanada zum zweiten Mal binnen einer Woche. Diesmal gewann er nach 33,57 Kilometern in 1:49:42 Stunden vor Christoph Sauser und Bart Brentjens. Lado Fumic begann stark, musste aber schon in der dritten Runde nach dem zweiten Defekt das Rennen beenden. Als bester Magenta-Biker sprang Peter Riis Andersen in die Bresche. Er verbuchte mit Rang 16 das beste Ergebnis seiner Karriere. Schnellster Deutscher war sein Teamkollege Stefan Sahm auf Position 24.
Die pure Statistik des vierten Weltcup-Rennens liest sich für die deutschen Männr auf den ersten Blick wie eine Niederlage. Bei näherem Betrachten relativeren sich die Ergebnisse. Lado Fumic zeigte auf den ersten beiden Runden seine zur Zeit blendende Form. Als Erster führte er die achtköpfige Spitzengruppe nach der ersten Runde über die Ziellinie. Trotz eines schleichenden Plattfusses hielt er vorne mit.
„Es sah sehr gut aus“, meinte der Kirchheimer, „ich konnte richtig dynamisch fahren und es hat Spass gemacht“. Er pumpte seinen Reifen auf, wechselte später den Schlauch, doch kurze Zeit später platzte der Reifen und es war vorbei. Zu diesem Zeitpunkt lag Fumic noch unter den besten Zehn und hatte nur eine Minute Rückstand auf den führenden Filip Meirhaeghe (Belgien). Der nutzte seine überragende Form um sich in der vierten Runde (von 7) am Grouse Mountain aus dem Staub zu machen. „Als ich sah, dass Sauser von hinten kam, war mir klar, dass der Zeitpunkt zur Attacke gekommen war“, schilderte der Weltcup-Gesamtleader die entscheidende Situation.
Meirhaeghe beeindruckte mit flüssigen Kletterkünsten, denen schließlich nur Christoph Sauser (Schweiz, 0:57 zurück) folgen konnte. „Es war mühsam nicht an Filip heranzukommen, ich musste immer Vollgas fahren“, sagte der WM-Dritte, der am Start eingeklemmt war und deshalb von hinten fahren musste. Bart Brentjens (1:38 zurück) war von sich selbst überrascht. Der Niederländer: „Ich versteh mich selbst nicht. Ich hatte heute eigentlich keine Moral, aber es ging so einfach“.
Viel besser als vor einer Woche in Mont Saint Anne kam Peter Riis Andersen zurecht. Der dänische Meister vom Team T-Mobile zeigte seine beste Saisonleistung und verbuchte die beste Weltcup-Platzierung seiner Karriere überhaupt. „Heute war alles anders als letzte Woche. Ich habe viel Kraft gehabt“. Andersen durfte sich über den 16. Platz (8:44 Minuten zurück) freuen. Das bedeutete gleichzeitig drittbester U23-Fahrer im Klassement zu sein. Lange Zeit war Andersen gemeinsam mit seinem dänischen Landsmann Christian Poulsen unterwegs. „Er war berghoch stärker und ich in den Abfahrten. Aber am Schluss wollte ich nicht mehr soviel riskieren um keinen Platten zu bekommen“. Andersen ließ Poulsen ziehen und kam 18 Sekunden hinter ihm ins Ziel, aber noch vor Julien Absalon (Frankreich).
Stefan Sahm hatte den schlechtesten Start von allen Magenta-Bikern. Das hatte zur Folge dass sich der Mössinger in den Single-Trails anstellen musste. Das Loch, das dadurch zu den Top 20 entstand, war nicht mehr zu schließen. „Danach ging es immer gleichmäßig weiter“,erzählte Sahm, „aber vom Gefühl her war es besser als in der letzten Woche“. Immerhin war er als 24. bester Deutscher und um zwei Plätze besser als noch vor einer Woche.
Einen Top-Start hatte Manuel Fumic produziert. Während sein Bruder Lado mit dem Feld in die erste lange Abfahrt ging, lag Manuel Fumic auf Rang Drei. „Ich wollte eine gute Ausgangsposition, das hat gut geklappt. Danach hatte ich ein bißchen rausgenommen und lag etwa an Position 17, als ich einen Platten hatte. Ich fiel zurück und als ich wieder angreifen wollte, war die Luft ganz raus“, kommentierte der 20-Jährige.
Jochen Käß hatte gemeinsam mit Carsten Bresser einen blendende Anfangsphase und positionierte an elfter Stelle in die erste Abfahrt reingehen. „Dann konnte ich nicht mehr in den zweiten Gang schalten. Am Berg haben mich viele überholt. Und an denen bin ich dann auf den engen Abfahrten nicht mehr vorbeigekommen“, ärgerte sich der Oberstenfelder. Zwischenzeitlich war ihm sein Bike bei einem Sturz einmal „ins Gemüse“ gefallen. Die Rückholaktion kostete weitere Plätze. „Dann bin ich irgendwie festgefahren“, zuckte Käß mit den Schultern. Trotzdem war er als 26. noch einen Platz weiter vorne als in Mont Saint Anne.
Carsten Bresser schien seinen Plan in den ersten beiden Runden gut umsetzen zu können. Er war die ersten beiden Runden unter den ersten 15 gut platziert. „Dann bin ich völlig eingebrochen. Ich weiß nicht warum. Ich bin überhaupt nicht mehr mit dem Kurs zurecht gekommen, konnte mich nicht mehr richtig konzentrieren“. Es ging für ihn nur noch ums Durchkommen. Das Unterfangen endete schließlich immerhin noch auf Rang 30. Damit war er- abgesehen von den beiden Ausgeschiedenen- der einzige aus dem Team T-Mobile, der gegenüber Mont Saint Anne Plätze einbüßte.
Ergebnisse Herren (33,57 Kilometer):
1. Filip Meirhaeghe (Belgien) 1:49:42 Stunden
2. Christoph Sauser (Schweiz) 0:57 Minuten zurück
3. Bart Brentjens (Niederlande) 1:38
4. Kashi Leuchs (Neuseeland) 2:02
5. Christophe Dupouey (Frankreich) 2:23
6. Roland Green (Kanada) 3:24
7. Martino Fruet (Italien) 4:03
8. Ryder Hesjedal (Kanada) 4:59
9. Seamus McGrath (Kanada) 5:00
10. Geoff Kabush (Kanada) 5:48
....
16. Peter Riis Andersen (Dänemark /Team T-Mobile) 8:44
24. Stefan Sahm (Mössingen/ Team T-Mobile) 11:16
26. Jochen Käß (Oberstenfeld / Team T-Mobile) 12:16
30. Carsten Bresser (Neuried / Team T-Mobile) 14:01
39. Karl Platt (Ludwigshafen) 1 Runde zurück
50. Matthias Mende (Dresden) 2 Runden zurück
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