Verona (rad-net) - Die Bewerbung der Stadt Vicenza in der Region Venetien im Nordosten Italiens für die Ausrichtung der Straßen-Weltmeisterschaften 2020 nimmt konkrete Formen an. Auf einer Pressekonferenz wurden heute bereits mögliche Strecken und Details zum Rahmenprogramm veröffentlicht. Den Veranstaltungsrahmen soll die CosmoBike-Show in Verona (16. bis 19. September), die größte Radsportmesse Italiens, bilden.
Claudio Pasqualin, Präsident der Bewerbungskommission, umriss nochmals den Ursprung der Bemühungen: «Das Projekt startete auf der Enthusiasmus-Welle der Giro-Etappe in Vincenza 2013, als Visconti gewann und 2015 mit der Etappenankunft am Monte Berico, als Gilbert triumphierte. 2013 kündigten wir die Bewerbung Vincenzas bei der Straßen-WM in Florenz an. Die Pläne wurden positiv von der UCI und der FCI [Italienischer Radsportverband, Anm. d. Red.] aufgenommen und wir konnten sofort eine Vereinbarung für die Organisation treffen. Auch die Unterstützung der regionalen Politiker ließ nicht lange auf sich warten. Der große Zuspruch der ganzen Region Venetien war essentiell».
So wurden heute heute mögliche Strecken für die Rennen präsentiert, wobei man möglichst viele Orte der Region berücksichtigen wollte. «Vicenza wird den finalen Rundkurs und einige Starts für die Junioren stellen. In Padua und Venedig werden Starts fürs Zeitfahren stattfinden, während zwei von sieben Zeitfahren vollständig in Vincenza stattfinden. Das Straßenrennen startet ebenfalls in Vicenza an der Piazza San Marco. Von dort aus geht es in Richtung Riviera del Brenta, bevor es für sechs bis sieben Runden auf den finalen Rundkurs zurück in die Stadt geht», beschreiben die Organisatoren die Pläne. Der Rundkurs soll rund 20 Kilometer lang sein und ist von zwei Anstiegen geprägt. Dem bereits erwähnten Monte Berico, 1150 Meter lang und durchschnittlich sieben Prozent steil, und dem Via Costacolonna, der mit 1700 Metern Länge und durchschnittlichen 7,1 Prozent Steigung etwas schwieriger ist.
Die UCI wird ihre Entscheidung bei den Straßenweltmeisterschaften 2017 in Bergen treffen. Bis dahin möchten sich die Organisatoren bei der UCI empfehlen. So wird wie schon bei der WM im letzten Jahr in Richmond auch im Oktober in Doha eine Delegation der Italiener weitere Gespräche führen. Organisations-Chef Claudio Pasqualin hat sich bereits Unterstützung ins Boot geholt: «Wir werden einen speziellen Botschafter an unserer Seite haben. Ich rede von Eddy Merckx, dem stärksten Radfahrer aller Zeiten».
Auch die Jedermänner sollen nicht zu kurz kommen, so dass Granfondos mit Starts in Belluno, Rovigo, Treviso und Verona geplant sind.