Madrid (dpa) - In Spanien herrschte Verwirrung um die Gegenprobe für den unter Dopingverdacht stehenden Radsport-Star Roberto Heras. Aus dem Umfeld des viermaligen Siegers der Spanien-Rundfahrt verlautete, die B-Probe müsse wegen eines Formfehlers wiederholt werden.
Der spanische Radsportverband bestritt diese Darstellung. Die Analysen dauerten an, hieß es in Verbands-Kreisen. «Von einer Wiederholung der Probe kann keine Rede sein. Die Wissenschaftler sind dabei, die Daten zu vervollständigen.»
Der 31 Jahre alte Rekordsieger der Spanien-Rundfahrt war auf der vorletzten Etappe der diesjährigen Vuelta positiv auf das Blutdopingmittel EPO getestet worden. Er ließ jetzt verbreiten, bei der B-Probe in einem Madrider Speziallabor sei ein Fehler unterlaufen. Das Resultat der B-Probe werde nun frühestens bis zum 25. November feststehen.
Im Falle eines positiven Ergebnisses in der Gegenprobe droht dem Fahrer des Liberty-Seguros-Rennstalls nicht nur eine zweijährige Sperre, sondern auch eine Aberkennung des Sieges bei der Vuelta 2005. Heras hatte wiederholt seine Unschuld beteuert. Sein Anwalt José María Buxeda betonte bei der Öffnung der B-Probe: «Ich hoffe, dass dieser Test die Unschuld von Roberto Heras beweisen wird.»
Bei der B-Probe steht indirekt auch die Methode des Nachweises von EPO auf dem Spiel. In der Vergangenheit hatte es bei diesem Mittel mehrfach Unstimmigkeiten und Zweifel an der Zuverlässigkeit des Nachweises gegeben. Heras schaltete den italienischen Chemiker und Dopingexperten Giuseppe Pierraccini von der Universität Florenz ein.