Aigle (rad-net) - Der ehemalige Präsident des Weltradsportverbandes UCI, Hein Verbruggen, hat die Forderungen seines mittelbaren Nachfolgers Brian Cookson zurückgewiesen, vom UCI-Ehrenvorsitz zurückzutreten. Cookson hatte diesen infolge der Veröffentlichung des CIRC-Berichtes Anfang März angesonnen.
In einem langen Brief an das UCI Management Committee, der in der belgischen Tageszeitung «De Morgen» veröffentlicht wurde, stellte der Niederländer die Richtigkeit des CIRC-Berichtes infrage und bezeichnete ihn in dem Brief sogar als «skandalös voreingenommen». In dem Bericht sei eine «Karikatur» von ihm erstellt worden, die auf Aussagen von Leuten basiert, die «Rache» wollen. Verbruggen kündigte zudem an, den Report von seinen Anwälten in der Schweiz überprüfen zu lassen.
UCI-Präsident Brian Cookson gab derweil eine Stellungnahme zu dem Brief, wolle aber keine öffentliche Debatte darüber führen. «Ich denke der Brief von Herrn Verbruggen spricht für sich selbst. Jene, die den CIRC-Bericht gelesen haben, werden einsehen, was für Fehler die UCI in der Vergangenheit gemacht hat, darunter auch die Konflikte, die ihrer Glaubwürdigkeit geschadet haben. Ich wurde gewählt, um das Verhalten der UCI zu ändern», so Cookson.
In dem Anfang März veröffentlichten Bericht der unabhängigen Untersuchungskommission CIRC wurde Verbruggen unter anderem vorgeworfen, Lance Armstrong bevorzugt behandelt zu haben. Es gebe «zahlreiche Beispiele», dass der Amerikaner von der UCI «verteidigt» oder «beschützt» worden sei, hieß es in dem Report.
Verbruggen soll UCI-Ehrenvorsitz abgeben