Berlin (dpa) - Sylvia Schenk, die Präsidentin des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR), hat einen Teil ihres Verantwortungsbereichs abgegeben. Außerdem erwägt die 52-jährige Arbeitsrichterin, nicht wieder für das Amt zu kandidieren.
Vizepräsident Fritz Ramseier soll bis zur Neuwahl des Präsidiums am 19. März 2005 in Saarbrücken vorerst die Verantwortung für den Leistungssport im BDR übernehmen. Das bestätigte BDR-Vorstandsmitglied Karsten Schütze.
Auf einer kontrovers geführten Sitzung des geschäftsführenden BDR- Präsidiums hatte Schenk spontan ihren Rückzug verkündet. Allerdings erklärte die BDR-Präsidentin: «Die letzte Entscheidung ist noch nicht gefallen. Am 23. September findet eine Sitzung mit allen Landesverbands-Präsidenten statt. Wenn es dort zu anderen Entscheidungen über grundsätzliche Fragen des Leistungssport kommen sollte, könnte ich mir meinen Schritt noch ein mal überlegen».
Die ehemalige Leichtathletin, die 2001 als Quereinsteigerin und als erste Frau in der 117-jährigen BDR-Geschichte das Präsidentenamt übernahm, war nicht mehr unumstritten. Während der Olympischen Spiele in Athen wurden ihre Entscheidungen von anderen Präsidiumsmitgliedern offen kritisiert. Ebenso hatte die Silbermedaillen-Gewinnerin Judith Arndt aus Leipzig sie wegen der Nominierungs-Kriterien angegriffen.
Auch im Internationalen Verband UCI sei die ehemalige Frankfurter SPD-Stadträtin nicht gut angesehen, berichtete die «Frankfurter Allgemeine Zeitung», die ein Schreiben von UCI- Präsident Hein Verbruggen (Niederlande) an Sylvia Schenk zitierte: «Das ist eine Männerwelt. Besser, Du passt dich an, als sie zu bekämpfen.» Schenk bestätigte den Brief und die Formulierungen.