Berlin (rad-net) - 20 Jahre nach dem Bau des Velodroms in der Sportmetropole Berlin wird in diesem Sommer der Belag der 250-Meter-Piste komplett erneuert. Hierzu stellt die Senatsverwaltung für Inneres und Sport bis zu 1,6 Millionen Euro bereit. Die Bauplanung und Projektkoordination werden von der Velomax Berlin Hallenbetriebs GmbH vorgenommen. Zudem wird die Radrennbahn den aktuellen Sicherheitsstandards des Radsport-Weltverbandes UCI angepasst. Die Bauarbeiten haben vergangene Woche begonnen. Die Ausführung wird von der Firma SportBAU Schürmann GmbH aus Münster koordiniert. «Wir freuen uns auf die Aufgabe», sagte Firmenchef Ralph Schürmann (63 Jahre), dessen Architekten-Familie in inzwischen dritter Generation weltweit fast 150 Radrennbahnen geplant und installiert hat. «Schließlich ist die Bahn im Velodrom ja eines unserer ,Babies’ (Nr. 111). Übrigens eine von sieben Bahnen, die wir seit 1931 für Berlin bauen durften.»
Zunächst wird die komplette Fahrbahnfläche aufgesägt und entfernt. Die Unterkonstruktionen bleiben bestehen und werden neu ausgerichtet, die vorhandene Geometrie der Bahn bleibt damit erhalten. Die sibirische Fichte als Belag ist bereits vor einigen Monaten per Schiff in Deutschland eingetroffen, wurde anschließend getrocknet, zugeschnitten und zur Verlegung gehobelt. Rund 200 Lattenringe werden auf den vorhandenen Bindern mit etwa 220.000 Nägeln per Hand verlegt, damit ergibt sich eine Gesamtlänge der Holzlatten von rund 55 Kilometern.
Zusätzlich wird der Sicherheitsstreifen der Radrennbahn mit einer neuen Glasbalustrade und neuen Zugangs-Podesten versehen, um die gültigen Sicherheitsanforderungen zu erfüllen und die Bahn über die Europameisterschaft 2017 hinaus bereits für die Weltmeisterschaften 2020 in Berlin tauglich zu machen.
«Bis Ende August haben wir für die Umbauarbeiten Zeit. Wir hoffen aber, etwas früher fertig zu werden», sagte Schürmann. Zum Abschluss wird die Bahn neu vermessen und liniert, um die UCI-Abnahme vorzubereiten.
Quick-Facts
* Bauzeit Mitte Juni bis Ende August
* Holzbahn aus sibirischer Fichte
* 200 Lattenringe
* Gesamtlänge der Holzlatten 55 Kilometer
* 220.000 Nägel
* 111. Radrennbahn vom Architektenbüro Schürmann (1997)
* Anpassung an aktuelle Sicherheitsanforderungen
* Umbaukosten ca. 1,6 Mio Euro
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