Bergen (rad-net) - Annemiek van Vleuten und Anna van der Breggen haben bei der Straßen-Weltmeisterschaft in Bergen (Norwegen) im Zeitfahren der Frauen für einen niederländischen Doppelsieg gesorgt. Dritte wurde die gebürtige Münchnerin Katrin Garfoot, die mittlerweile für Australien fährt.
Anna van der Breggen, ein der Mitfavoritinnen, war als zweite Rennfahrerin in den Kampf gegen die Uhr gestartet und setzte mit 29:02 Minuten eine Bestzeit, an der sich die meisten Konkurrentinnen die Zähne ausbissen. Annemiek van Vleuten lag an den ersten beiden Zwischenzeit leicht hinter ihrer Landsfrau, arbeitete sich aber langsam in Richtung Bestzeit und konnte trotz Regen schließlich mit zwölf Sekunden Vorsprung gewinnen. Katrin Garfoot wies 18 Sekunden Rückstand zur Siegerin auf.
«Ich kann es noch gar nicht glauben», sagte Van Vleuten mit Freudentränen in den Augen. «Im Laufe des Jahres habe ich realisiert, dass es die Möglichkeit gibt, dass ich Zeitfahr-Weltmeisterin werden könnre und habe darauf hingearbeitet.» Zum Rennen sagte die 34-Jährige: «Es war sehr hart. Ich bin im strömenden Regen gastartet und musste sehr vorsichtig sein. Während des Rennens wusste ich nur, dass ich am Berg ungefähr die gleiche Zeit wie Anna van der Breggen hatte und fünf Kilometer vor dem Ziel habe ich gehört, dass ich führe. Da habe ich einfach nochmal alles gegeben.»
Die beiden deutschen Starterinnen Lisa Brennauer und Trixi Worrack hatten nichts mit dem Ausgang des Rennens zu tun und blieben mit den Plätzen zwölf und 17 wohl auch hinter ihren eigenen Erwartungen zurück. Brennauer, Zeitfahr-Weltmeisterin 2014, lag 1:48 Minuten hinter der Siegerin. Vor dem Rennen hatte sie auf eine bessere Platzierung gehofft: «Wenn ich es unter die besten Fünf schaffen würde, das wäre echt klasse».
Die Deutsche Zeitfahr-Meisterin Worrack hatte 2:03 Minuten Rückstand. Entsprechend enttäuscht zeigte Worrack sich auch: «Ich habe mich nicht gut gefühlt. Berghoch war ich einfach zu langsam. Auf der Flachen gings, aber wirklich Druck auf die Pedale habe ich nicht gekriegt. Der Streckenabschnitt vom Berg hinunter in die Stadt war am schwersten. Man denkt es rollt, weil es bergab geht, aber man hat kräftig Gegenwind», sagte die 35-Jährige im Ziel.