Amsterdam (rad-net) - Annemiek van Vleuten (Mitchelton-Scott) wird früher ihr Comeback geben können als erwartet. Die Zeitfahr-Weltmeisterin, die bei einem Sturz bei der Straßen-WM einen schweren Bruch im Knie erlitt, wird am 2. März bei Omloop Het Nieuwsblad ins Renngeschen zurückkehren. Das ist rund einen Monat früher als ursprünglich geplant.
«Ob ich mir das hätte erträumen können? Nein. Die Genesung läuft sehr gut», sagte die 36-Jährige gegenüber der niederländischen Rundfunkanstalt NOS bei ihrem Trainingslager auf Teneriffa.
Van Vleuten erwartet aber nicht, beim Omloop um den Sieg zu fahren. «Ich fahre als Helferin. Ich glaube, ich kann im Finale gut mithalten, um mein Team zu unterstützen.»
Eine Woche nach dem Omloop, am 9. März, steht für sie das WorldTour-Rennen Strade Bianche auf dem Programm. Im April hofft Van Vleuten bei den Ardennen-Klassikern in Form zu sein. Etwas, das sie eigentlich nicht mehr berücksichtigt hatte. «Mein Trainer, Louis Delahaije, sagte gleich nach meiner Verletzung: Wir geben die Ardennen-Klassiker noch nicht auf. Zuerst dachte ich: Das wird sowieso nichts», berichtete Van Vleuten.
Aber durch eine schnellere Genesung als erwartet, ist die Niederländerin diesem Ziel jetzt positiv gegenüber eingestellt. Dafür war sie auch mit den Männern des Teams Mitchelton-Scott auf Teneriffa im Trainingslager und fuhr mit den Brüderm Adam und Simon Yates in die Berge. In neun Tagen spulte sie auf dem Rad 1800 Kilometer und nicht weniger als 30.000 Höhenmetern ab. «Sie fuhren bergauf alle etwas schneller als ich. Das ist natürlich normal. Ich glaube nicht, dass es für mich selbst mit normaler Form realistisch ist, ihnen bergauf zu folgen, aber da ich mich immer noch erhole, war es noch etwas schwerer. Ich habe es genossen, es war eine großartige Erfahrung und das Beste war, dass mein Knie nicht reagierte.»
Van Vleuten war im Straßenrennen der WM in Innsbruck (Österreich) im September gestürzt und beendete trotzdem noch das Rennen. Danach wurde eine Schienbeinkopffraktur festgestellt. Es dauerte, bis sie das Knie wieder richtig beugen konnte und erst Ende November saß sie das erste Mal wieder auf dem Rennrad.