Sion (dpa) - T-Mobile-Kapitän Jan Ullrich ist auch auf der vorletzten Etappe der 60. Tour de Romandie hinterhergefahren und nutzt das Rennen nur noch zum weiteren Formaufbau.
Der Spanier Alejandro Valverde beendete den als Königsetappe geltenden vierten Tagesabschnitt über 127,7 Kilometer mit Start und Ziel in Sion nach 3:42:24 Stunden als überlegener Spurtsieger vor Alexandre Moss (Schweiz), Cadel Evans (Australien) und dem Deutschen Jörg Jaksche (Kitzbühl). Oscar Sevilla (Spanien) vom T-Mobile Team wurde Sechster.
ProTour-Spitzenreiter Valverde verkürzte seinen Rückstand durch die Zeitgutschrift als Etappensieger auf seinen Landsmann und Spitzenreiter Alberto Contador auf sechs Sekunden. Die Entscheidung um den Gesamtsieg fällt im abschließenden Einzelzeitfahren über 20,4 Kilometer in Lausanne. Auch Jaksche auf Rang vier mit 28 Sekunden Rückstand liegt als solider Zeitfahrer noch aussichtsreich im Rennen. Dritter ist Evans (24 Sekunden zurück). «Contador ist ein starker Zeitfahrer. Wir wollen Gelb unbedingt verteidigen», sagte Jaksche.
Ullrich, der bereits über 22 Minuten Rückstand hatte, konnte schon frühzeitig vor der ersten von drei Bergwertungen nicht mithalten und lag im Ziel 25:48 Minuten zurück. Trotzdem lag er sich mit seinem Sportlichen Leiter Rudi Pevenage anschließend in den Armen. «Es klingt völlig unsinnig, aber das war heute ein großer Erfolg für mich», gestand der ehemalige Toursieger, wohl glücklich darüber, dass er das Rennen beendet hatte. Viele glaubten schon, er würde aufgeben.
Der Etappe drückte das Team Liberty Seguros um Spitzenreiter Contador und Jaksche seinen Stempel auf. Aus einer elf Fahrer starken Spitzengruppe, die 2:22 Minuten Vorsprung besaß, hatte sich bei der letzten Bergwertung der Russe Andrej Kaschetschkin abgesetzt und strebte als Solist dem Ziel entgegen. Sein zeitweiliger Vorsprung hätte ausgereicht, um Spitzenreiter zu werden. Er hatte nur 53 Sekunden Rückstand auf seinen Teamgefährten Contador. Bei starkem Gegenwind wurde der Russe aber knapp zwei Kilometer vor dem Ziel von den Verfolgern gestellt.
Zur vierten Etappe trat Giro-Sieger Paolo Savoldelli (Italien) wegen einer Durchfallerkrankung nicht mehr an. Unterwegs gaben der Deutsche Bert Grabsch (Bottighofen/Schweiz) vom Team Phonak und T- Mobile-Profi Lorenzo Bernucci (Italien) auf, den Schmerzen im rechten Bein plagen.