Freiburg (dpa) - Die Freiburger Universitätsklinik veranschlagt «ein bis zwei Jahre» für die Aufklärung der massiven Dopingvorwürfe gegen ihre Mediziner und früheren T-Mobile-Teamärzte Andreas Schmid und Lothar Heinrich.
«Auch ich würde mir wünschen, dass es schneller geht», sagte Matthias Brandis, der Leitende Ärztliche Direktor, der «Badischen Zeitung». «Ich bin aber Realist und glaube, dass die unabhängige Untersuchungskommission so viel Zeit benötigen wird.»
Am 15. Mai will die Klinik die Mitglieder der Kommission vorstellen. Uni-Rektor Wolfgang Jäger bekräftigte seine Entschlossenheit, die Vorwürfe aufzuklären. Knapp zwei Wochen nach der Veröffentlichung der Doping-Anschuldigungen des früheren Masseurs Jef d'Hont im Nachrichtenmagazin «Der Spiegel» hat die Führung des Universitätsklinikums eine unabhängige Gutachterkommission zusammengestellt. Sie soll der Frage nachgehen, ob Schmid und Heinrich in den 90er Jahren von Freiburg aus systematisches Doping für das damalige Radprofi-Team Telekom organisiert haben.
T-Mobile hatte am 3. Mai seine Teamärzte Schmid und Heinrich suspendiert. Das Bonner Team reagierte damit umgehend auf die Einleitung der Ermittlungen durch die Freiburger Staatsanwaltschaft gegen die beiden Mediziner. Schmid und Heinrich stehen im Mittelpunkt der Anschuldigungen von d'Hont.