Berlin (dpa) - Eine «vergiftete Eiweiß-Infusion» war Schuld daran, dass Jan Ullrich die Tour de France wegen hohen Fiebers beinahe aufgegeben hätte.
Das erklärte der 29-jährige Olympiasieger, der im Juli bei der Tour zum fünften Mal in seiner Karriere Zweiter geworden war, in der Beckmann-Talkshow der ARD. «Sofort nach der Infusion bekam ich hohes Fieber, fast 40 Grad», sagte Ullrich, der seine Probleme während der Tour geheim gehalten hatte, um die Konkurrenz nicht zu Attacken zu ermutigen. Die Temperatur sei schnell wieder verschwunden, er sei aber vier Tage geschwächt gewesen, erklärte Ullrich.
Der Vorfall ereignete sich vor Beginn der Alpen-Abschnitte und hatte Ullrich auch noch auf der «Königsetappe» nach L'Alpe d'Huez, auf der er zum ersten Mal entscheidenden Boden gegen den späteren Gesamtsieger Lance Armstrong (USA) verlor, sehr geschwächt. Teamleitung und die Ärzte seiner Bianchi-Mannschaft hatten während der Tour von einer Magen- und Darm-Infektion bei ihrem Kapitän gesprochen.
Auf schweren Bergetappen verbrauchen Radprofis bei der Tour an manchen Tagen rund 8000 Kalorien, die sie über die Nahrung nicht aufnehmen können. In diesem Fall sind Infusionen nach den Etappen fast an der Tagesordnung, um den Kräftehaushalt des Körpers wieder auszugleichen.