Berlin (dpa) - Günther Dahms, Chef des vom Weltverband UCI gesperrten Coast-Teams, hat als Arbeitgeber bei Jan Ullrich keine Chance mehr. «In der Zukunft nur noch ohne Dahms: Das gilt für Jan, Rudy Pevenage und mich. Der von Dahms angerichtete Imageschaden ist schon groß genug», sagte Ullrich-Manager Wolfgang Strohband.
Damit zog er einen Schlussstrich unter die Geschäftsbedingungen mit dem Essener Textilunternehmer, bei dem Olympiasieger Ullrich am 15. Januar einen Drei-Jahres-Vertrag unterschrieben hatte.
Auch der bisherige Co-Sponsor Bianchi löste sich öffentlich von dem Coast-Chef und stellte die Rückerstattung der von der UCI einbehaltenen Lizenz zu Beginn der kommenden Woche für die «neue Bianchi-Mannschaft als Coast-Nachfolger» in Aussicht. «Wir arbeiten mit der UCI eng zusammen. Wir werden mit ein bis drei weiteren Co-Sponsoren zusammenarbeiten, nicht mehr aber mit Coast und Dahms», sagte Bianchi-Sprecher Stefano Vigano.
Trotz dieser klaren Aussagen kämpft der wegen seines Finanzgebarens hart kritisierte Dahms verbissen weiter, um im Geschäft zu bleiben. «Am wahrscheinlichsten ist eine zukünftige Namens-Kombination der Mannschaft, in der auch Coast vorkommt. Es gibt verschiedene Szenarien, viele mögliche Modelle in einem vor allem rechtlich sehr komplexen Gebiet. Morgen Nachmittag wissen wir mehr, wir arbeiten auch mit Bianchi zusammen», sagte Michael Faber vom bisherigen Coast-Co-Sponsor «Vitamehr».
Die in den Niederlanden niedergelassene Firma für Vitamin-Produkte will laut Faber «1,5 Millionen Euro» zur Rettung der seit Donnerstag gesperrten Coast-Mannschaft fließen lassen. Von einer Zusammenarbeit wusste allerdings Vigano nichts: «Vitamehr - kenne ich nicht», sagte der Italiener auf dpa-Anfrage.