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Jan Ullrich verzieht angestrengt das Gesicht.
10.06.2004 12:52
Ullrich startet zweite Etappe des Drei-Stufen-Plans

Sursee (dpa) - Jan Ullrich läutet mit der 68. Tour de Suisse die zweite Etappe seines Drei-Stufen- Plans ein. «Bei der Deutschland-Tour gut, bei der Tour de Suisse besser, bei der Tour de France Hochform» - so lautet die Marschroute des 30 Jahre alten Olympiasiegers.

In Leipzig konnte Ullrich nach dem Ende der nationalen Rundfahrt auf lehrreiche sieben Tage nach fünfwöchiger Wettkampf-Pause zurückblicken. Im Zeitfahren bewies er schon fast Juli-Form, im Gebirge «fehlte in der Spitze noch etwas», meinte der T-Mobile-Kapitän, der auf den beiden Bergetappen der Deutschland-Tour in St. Anton und auf dem Fichtelberg Sekunden einbüßte.

Im letzten großen Härtetest vor dem Start der Tour de France am 3. Juli in Lüttich kann Ullrich besonders auf der 5. Etappe nach Adelboden und auf der 7. Etappe nach Malbun in Liechtenstein Boden gutmachen im Hochgebirge. «Beim abschließenden Zeitfahren über 25,6 Kilometer in Lugano will er versuchen, auf Sieg zu fahren, wenn alles gut läuft», versprach Ullrichs Betreuer Rudy Pevenage, der mit dem Formanstieg des Toursiegers von 1997 hoch zufrieden ist.

Während es Ullrich auf den insgesamt 1450 km der Neun-Tage-Fahrt durch die Schweiz in erster Linie um weiteren Form-Aufbau geht, steht für Santiago Botero (Kolumbien) und Giuseppe Guerini (Italien) die Tour-Nominierung auf dem Spiel. Für das Neuner-Team von T-Mobile seien laut Manager Walter Godefroot bisher nur Erik Zabel (Unna), Ullrich, und Alexander Winokurow (Kasachstan) gesetzt. Der Vorjahressieger hat zwar wie Ullrich auch nur die «große Tour» im Kopf, zusammen mit der Giro-Enttäuschung Stefano Garzelli (Italien) gehört er aber zum engsten Favoritenkreis in der Schweiz. Vom Team Gerolsteiner hegt der Österreicher Georg Totschnig Ambitionen.

Auch Patrik Sinkewitz, dem als Gesamtsieger der Deutschland-Tour gegen hochkarätige Konkurrenz der Durchbruch gelang, kämpft noch um die Aufnahme ins Tour-Team von Quick-Step. Der 23 Jahre alte Profi aus Fulda steckt aber in der Zwickmühle, ob weitere Leistungsnachweise in der Schweiz als Tour-Bewerbung gewertet werden oder als Raubbau mit drohender Überforderung bei seinem möglichen Debüt in Frankreich.

Der Tour-Kader bei T-Mobile umfasst zur Zeit zwölf Fahrer, vier müssen bis zur offiziellen Bekanntgabe am 25. Juni in Bonn noch ausscheiden. Neben den drei Gesetzten gilt der Start von Andreas Klöden (Merdingen), Cadel Evans (Australien), Rolf Aldag (Ahlen) und Matthias Kessler (Nürnberg) als sicher. Botero, Guerini, Daniele Nardello (Italien) und Tobias Steinhauser (Scheidegg) sind weitere Kandidaten.


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